Hunger und Krieg: «Das ist etwas, das unsere Generation nicht kennt», sagt Lisa Pecorelli (20). «Aber wenn ich mal so alt bin wie meine 91-jährige Grossmutter, dann werde ich bestimmt erzählen, wie das war in der Pandemie. Wir müssen da durch, und es wird meine Generation prägen.» Die Gymi-Schülerin aus Basel hat sich vertieft mit Corona auseinandergesetzt, aus ihrer Matura-Arbeit ist ein Buch geworden: «So schütz(t)en wir uns» – bereits das fünfte Buch der Jung-Autorin.
Was ist ein Menschenleben wert?
Sie hat dabei die Schutzmassnahmen wegen Corona mit jenen während der Spanischen Grippe 1918 in Baselland verglichen und ist darauf gekommen, das diese fast identisch waren. «Also das Versammlungs- und Festverbot, Händewaschen und Isolation.» Allerdings kamen damals viele Junge ums Leben, die Generation von Lisa ist von Corona weniger vom Virus betroffen als alte Menschen.
Das macht sie nachdenklich. Besonders wenn es heisst, dass die Alten ja eh bald sterben würden. «Ist denn ein junges Menschenleben mehr wert? Ich finde, das sind ganz wichtige Gedanken, die wir uns machen müssen.» Wenn sie den Numerus clausus schafft, möchte Lisa Medizin studieren, in der Chirurgie praktisch arbeiten, aber auch Patientenkontakt haben. «Gynäkologie ist ein Gebiet, das ich mir gut vorstellen könnte», erzählt sie. Und natürlich will sie weiterhin Bücher schreiben. «Das ist für mich wie eine Meditation, ich kann in eine andere Welt tauchen und total abschalten.»