BLICK: Wie geht es Ihnen nach diesen turbulenten Monaten als Miss Schweiz?
Jastina Doreen Riederer: Mir geht es gut, danke. Klar gab es da spezielle Momente. Die schönen überwiegen und auf die fokussiere ich mich.
Schon mal die Idee gehabt, den Bettel hinzuschmeissen?
Nein. Aufgeben ist nicht mein Ding. Aus den Steinen, die mir in den Weg gelegt werden, baue ich mir eine Brücke und laufe weiter. Es gibt sehr viele Menschen im Hintergrund, die mich täglich unterstützen, ein grosses Dankeschön dafür.
Würden Sie sich nochmals zur Wahl anmelden?
Auf jeden Fall! Das ist eine einmalige Chance, man erlebt als Miss Schweiz so viel Tolles.
Worauf blicken Sie mit Freude zurück?
Natürlich auf die Wahlnacht. Das waren unbeschreibliche Emotionen, die ich mein ganzes Leben nicht mehr vergessen werde. Ich hatte die Chance, durch die Stiftung «Wunderlampe» Anthony kennenzulernen. Er ist seit Geburt im Rollstuhl. Es hat mich tief berührt, wie positiv er mit seinem Schicksal umgeht.
Was würden Sie lieber ungeschehen oder anders machen?
Nichts, was meine Arbeit als Miss Schweiz betrifft. Aber mir wurden die Worte im Mund umgedreht und ich wurde als Lügnerin dargestellt. Dermassen unter Druck gesetzt, musste ich private Sachen preisgeben. Es ist schade, wenn man eine Frau auf Brüste reduziert.
Anita Buri ist Ihre Missen-Mami, wie ist das?
Super! Es könnte keine bessere geben. Anita war selber Miss Schweiz und weiss genau, wie das läuft. Ich freue mich riesig auf diese Zusammenarbeit.
Sie kommen auch privat gut miteinander aus, gibt es gar ein Freundschafts-Tattoo?
Würde ich mir jedes Mal ein Tattoo stechen lassen mit jemandem, den ich mag, dann wäre ich bereits voll tätowiert.
Was haben Sie für Pläne fürs restliche Missen-Jahr?
Die Miss Schweiz Organisation wird sich nun neu orientieren. Anita zeigt volles Engagement und wird mich gut betreuen. Ich freue mich auf weitere interessante Aufträge. Ganz besonders möchte ich Kinder und Jugendliche gegen Mobbing sensibilisieren und besuche diese Woche das erste Mal eine Primarschule.
Wie sieht es mit Buchungen aus?
Für mich läuft es weiter wie bisher und ich gehe meinen Terminen nach. Bis jetzt war ich hauptsächlich für Partner der Miss-Organisation unterwegs, zum Beispiel an der Uhrenmesse in Basel für Jowissa oder die Stiftung «Wunderlampe». Für Bauknecht war ich tagelang als Moderatorin im Einsatz, am Wochenende bei einem Polo-Turnier. Hinzu kommen diverse Termine für Autogrammstunden oder Interviews.
Bei der Miss-America-Wahl gibt es keinen Badekleider-Durchgang mehr. Was halten Sie davon?
Ich habe nichts gegen den Bikini-Durchgang, schliesslich ist und bleibt es ein Schönheitswettbewerb. Bereits in den 1960er-Jahren durften sich die Frauen im Bikini zeigen, also warum 2018 plötzlich nicht mehr? Aber natürlich geht es nicht um Schönheit allein. Ich hätte mir gewünscht, dass ich nach der Wahl nicht nur optisch beurteilt werde.
Nehmen Sie an der Miss-Universe-Wahl teil?
Das ist noch nicht entschieden, aber ich wäre stolz, die Schweiz zu repräsentieren. Vielleicht gelingt es mir ja, dort mehr Punkte rauszuholen als unsere Musiker beim Eurovision Song Contest (lacht).