Weisses Pflegegewand statt Rüschen und Lederjacke: Daniel «Danny» Atanasio Zbinden (33) ist zurück in der Schweiz. Das bekannte Double von Michael Jackson (1958–2009), das zuletzt in der Showbusiness-Metropole Las Vegas (USA) aufgetreten ist, arbeitet wieder in seiner Heimat als Pfleger. «Der Job bereitet mir viel Freude», sagt er. «Ich habe mich schon immer gerne um Bedürftige gekümmert.»
Als Teenager träumte Danny davon, mit Tanzen die Welt zu erobern. Mit zwölf sieht er erstmals das Video «Thriller» von Michael Jackson – und ist begeistert! Er macht bei Wettkämpfen mit, wird 2006 in Bremen (D) Weltmeister im Hip-Hop-Tanzen.
Treffen mit Jermaine Jackson
Der Thuner beginnt als Jackson-Imitator durch Europa zu touren. 2016 wird man auch in Las Vegas auf ihn aufmerksam. Zbinden wird eingeflogen, trifft Jermaine Jackson (65), dieser sagt perplex: «Oh my God, du siehst aus wie mein Bruder!»
Zbinden wird unter Vertrag genommen. Er soll eine Jackson-Tribute-Show auf die Beine stellen. Dann kommt der Skandal um den «Leaving Neverland»-Dokfilm. Darin erzählen Männer, wie sie in jungen Jahren von Jackson sexuell missbraucht wurden. Die Arbeiten für die Tribute-Show werden unterbrochen. «Lassen wir den Sturm erst mal vorüberziehen», sagt ihm der Produzent.
Corona-Patienten im Pflegeheim
Der Sturm zieht tatsächlich vorüber. Danny Ubinden nimmt die Arbeit an «Billie Jean – The Show» wieder auf. Doch das Coronavirus bringt erneut alles zum Erliegen. Zbinden kehrt zu seinem ursprünglich erlernten Job als Pfleger zurück. «Für mich war klar, dass ich mich bei der Bewältigung dieser Gesundheitskrise aktiv beteiligen will.» Im Alters- und Pflegeheim in Kühlewil BE hat er auch mit Corona-Patienten zu tun. «Eine furchtbare Krankheit», sagt er.
Wenn die Krise vorüber ist, will Zbinden «Billie Jean – The Show» endlich auf die Bühne bringen, auch in der Schweiz. Erste Termine sind für 2021 geplant. «Meinen Traum habe ich nicht aufgegeben, er ist einmal mehr einfach nur aufgeschoben.» In der Zwischenzeit mache er, was ihm schon früher als sinnvolle Lebensaufgabe erschien: kranke Menschen pflegen.