Während seine Techniker die Bühne einrichten, macht es sich Adrian Stern (48) backstage bequem. Die Nervosität, die ihn vor seinen Auftritten noch immer beschleicht, sieht man ihm nicht an. Er ist gut gelaunt. Er offeriert Kaffee, beisst dann genüsslich in ein Kägifret. So relaxt wie heute war der Musiker in den vergangenen Monaten selten. Ihn beschäftigten die Folgen des Klimawandels, die Schattenseiten der sozialen Medien und die Konsumlust unserer Gesellschaft. Während andere in eine Selbstfindungskrise rutschen, hat Stern seine Gedanken in Liedern verarbeitet, ohne dabei den Optimismus zu verlieren. Im Stück «Was sie wott» beispielsweise bringt er seine Bewunderung für junge Menschen wie seine Töchter zum Ausdruck, die mit ihrem unverbrauchten Blick, mit Mut und Klarheit eine bessere Zukunft gestalteten.