Er wünschte sich weder eine Aufbahrung noch eine Abdankung, stand in der Pressemitteilung, die Polo Hofers (†72) Familie am Montag nach seinem Tod verschickte. Wird es tatsächlich keine Trauerfeier im klassischen Sinn geben?
«Als Kissen nehme ich eine Gitarre»
Polo sprach in früheren Interviews mehrmals darüber, was mit ihm passieren soll, wenn er sterbe. 2012 äusserte er sich in «Glanz & Gloria» anlässlich der Atelier-Eröffnung seiner Frau Alice – sie kreiert Särge und Urnen – zu seiner Vorstellung: «Meinen Sarg möchte ich selber bemalen, mit vielen Farben. Als Kissen nehme ich eine Gitarre. Dann möchte ich ja verbrannt werden. Die Asche kommt in eine Urne und damit gehts hoch auf den Berg. Dort wird eine grosse Rakete darunter montiert und – zack! – gen Himmel. Vom Winde verweht, tschou Polo!»
2015, anlässlich seines 70. Geburtstags wiederholte der Sänger seinen Wunsch im Gespräch mit der «Schweizer Illustrierten»: «Ich will, dass meine Asche in einer Urne von Alice auf dem Niesen in den Himmel gefeuert wird.»
«Ich hatte nie Angst vor dem Tod»
Wer sich so klar mit seinem eigenen Ableben auseinandersetzt, fürchtet sich wohl kaum davor, irgendwann zu gehen. «Der Tod hat mich schon immer beschäftigt, schon als junger Mann. Ich hatte nie Angst vor ihm, auch jetzt nicht», sagte Polo noch im Mai 2017 zur «Berner Zeitung». In der SRF-Dokumentation «Rhythmus, Rausch und Rampenlicht», die 2014 ausgestrahlt wurde, gab Polo aber zu, immerhin vor dem Sterben Angst zu haben.
Das Schweizer Fernsehen widmet unserer Mundart-Legende heute Abend ein Special. Sven Epiney begrüsst um 20.05 Uhr auf SRF 1 Freunde und Weggefährten zur Spezialsendung «Tschou Polo – Erinnerungen an Polo Hofer». (msi)