Im Herbst wird Büne Huber mit 53 zum zweiten Mal Papi
«Bin ich dem Vatersein noch gewachsen?»

Im BLICK-Interview sagt Büne Huber, dass er lieber echte Freunde als Facebook habe. Zudem meint der Patent-Ochsner-Star, dass er mit dem Vatersein schon klar komme, seine Sorge sei eher gesund und geschmeidig zu bleiben.
Publiziert: 27.07.2015 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 01.10.2018 um 00:20 Uhr
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«Ich bete jeden Tag zu Gott, dass ich gesund und geschmeidig bleibe.» Büne Huber
Foto: Peter Gerber
Von Tino Büschlen (Interview) und Peter Gerber (Fotos)

BLICK: Sie sind auf dem Höhepunkt Ihrer Karriere, wurden mit Patent Ochsner gerade zur beliebtesten Band des Gurtenfestivals gewählt. Was ist das für ein Gefühl?
Büne Huber:
Mich beschleicht ein leichter Anflug von Grössenwahn (lacht). Nein, im Ernst, dieses Konzert und die Reaktionen des Publikums haben mich schlicht umgehauen. Am Ende gab es eine Welle, der ganze Hügel hat gebebt. Dabei hatte ich zuvor Lampenfieber wie selten.

Weshalb?
Auftritte vor einem Heimpublikum sind immer etwas Besonderes. Du weisst, unsere Frauen, Freunde und Kinder stehen da in der Menge. Und der Nachbar vielleicht auch. Da bist du gleich noch nervöser, schliesslich sind sie auch unsere strengsten Kritiker.

Mit dem aktuellen Album haben Sie nach zehn Jahren eine Trilogie abgeschlossen. Bedeutet der CD-Titel «Finitola­voro» – zu Deutsch fertig Arbeit – vielleicht gar das Ende von Patent Ochsner?
Mit diesem Gedanken habe ich nie gespielt. Es wird ganz bestimmt weitergehen. Was als Nächstes kommt, weiss ich aber noch nicht.

Persönlich beginnt für Sie bald ein ganz neuer Abschnitt. Sie werden im September noch einmal Vater. Wie gross ist Ihre Freude?
Natürlich riesengross! Aber wenn ich ehrlich bin, fühle ich mich auch zurückversetzt in die Zeit vor 18 Jahren als meine erste Tochter zur Welt kam. Für ­einen Mann ist eine Schwangerschaft auch eine Verunsicherung. Man fragt sich: Bringe ich das geregelt? Bin ich dem Vatersein noch gewachsen?

Haben Sie da Zweifel?
Nein, davor fürchte ich mich nicht. Mit dem Vatersein komme ich schon klar. Mich beschäftigt eher ein anderer Gedanke. Wenn mein Kind einst in die Pubertät kommt, bin ich 68. Da bete ich jetzt einfach jeden Tag zu Gott, dass ich gesund und geschmeidig bleibe. Nicht dass ich plötzlich auch noch diese verknöcherte Haltung einnehme, dass früher alles besser war. Ich hoffe, das Kind hält mich jung.

Fühlen Sie sich jetzt noch jung?
Ich spüre schon, dass der Zahn der Zeit an mir nagt. Mein Haupthaar war auch schon dichter. Und wenn ich eine solche Figur möchte wie die Wahnsinnigen bei der «Bachelorette», müsste ich auch wahnsinnig viel dafür investieren, und am Ende würde ich es doch nicht schaffen. Aber es sind eher andere Dinge, die mich manchmal alt fühlen lassen.

Die wären?
Die Welt hat sich in den letzten zehn Jahren extrem verändert, alles hat sich beschleunigt. Auch mit den sozialen Medien. Die jungen Leute nehmen das auf und integrieren es in ihr Leben. Das ist vorbildlich.

Wie gehen Sie damit um?
Facebook meide ich. Ich habe lieber echte Freunde, die man sieht und anfassen kann. Das Handy schalte ich manchmal aus, und ich nehme mir auch die Freiheit, gewisse Mails nicht zu beantworten. Ich kann nicht die ganze Zeit auf alles reagieren.

Ein weiteres Zeichen unserer Zeit sind die sinkenden CD-Verkaufszahlen.
Das gibt mir schon zu denken und macht mich manchmal auch sauer. Es wird so viel Musik konsumiert wie noch nie, und gleichzeitig sinken die Zahlen in den Keller. Gegen diese Gratiskultur muss endlich ein Umdenken einsetzen, sonst kann man es sich bald nicht mehr leisten, Musik zu machen.

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