Helena Fritz (20) winkt die Chance auf eine internationale Modelkarriere: Das Nachwuchsmodel aus Nebikon LU setzte sich im August beim Elite Model Look Switzerland gegen 18 Konkurrenten durch und holte sich den Sieg. Bereits bei «Germany’s Next Topmodel» zeigte sie 2017 ihre Model-Qualitäten.
Zur Laufstegkarriere gehört auch ein vermeintlich perfekter Körper. Für Helena ist Ernährung ein Thema, das nicht immer einfach für sie war. Bei Instagram schreibt die überzeugte Veganerin nun, dass sie in der Pubertät damit zu kämpfen hatte: «Vegan zu sein, ist für mich eine richtige Sucht. In meinem Leben kämpfte ich sehr mit Essen und dem perfekten Körperbild. Für mich war das nicht vereinbar. Es ist traurig, wenn etwas, das einem eigentlich Freude bereiten sollte, zum Feind wird.»
Vegane Ernährung habe ihr «sehr dabei geholfen, wieder eine normale Beziehung» zu Essen zu finden, weil die Gerichte oft sehr gesund und nahrhaft seien.
«Ich habe es viel mehr mit dem Sport total übertrieben»
Wenn Essen zum Feind wird – litt das Nachwuchsmodel an einer Essstörung? «Mein Problem war und ist, dass ich eine sehr emotionale Esserin bin. Wenn es mir schlecht geht und ich traurig oder frustriert bin, drifte ich leider allzu oft entweder ins Frustessen, oder dem Auslassen von Mahlzeiten», sagt sie zu BLICK. «Jedoch löst man mit Essen leider keine Probleme, sondern verdrängt sie nur.»
Helena wog als Teenie 70 Kilo, fühlte sich unwohl und litt unter ihrem geringen Selbstbewusstsein. Sie beschloss, ihre Gewohnheiten zu ändern: «Ich versuchte, auf Süssigkeiten zu verzichten, und fand auch immer mehr Gefallen an gesunden Sachen. Ausserdem fing ich mit Sport an.» Doch dabei übertrieb sie – denn sie wollte unbedingt abnehmen: «Es ist leider wirklich so, dass ich versucht habe, eine Zeit lang nichts zu essen. Allerdings war essen nicht wirklich das Problem. Ich habe es viel mehr mit dem Sport total übertrieben und zusätzlich dazu, meinem Körper zu wenig Nährstoffe gegönnt.»
«Hatte lange das Idealbild vom spindeldürren Modelkörper»
Welche Rolle spielte der Traum vom Modelkörper eine Rolle bei Helenas Essproblemen? «Wie viele Menschen hatte ich lange Zeit das Idealbild vom spindeldürren Modelkörper, bis ich merkte, wie unrealistisch und ungesund diese Idee ist», gibt sie zu. «Ausserdem wird dies im Business auch gar nicht gewünscht.»
Heute sei sie entspannter, wenn es um ihren Körper geht. Helena sagt: «Ich hatte nie etwas gegen meinen Körper. Ich war lange Zeit einfach nur zu faul, etwas für ihn zu tun. Wenn man sich nicht wohl fühlt, muss man halt etwas ändern. Mir ist mit der Zeit klar geworden, dass es jederzeit möglich ist zuzunehmen, oder abzunehmen. Dafür braucht es nur ein bisschen Mut und Ehrgeiz.»
Mut und Ehrgeiz muss die Luzernerin auch in wenigen Tagen beweisen: Am 31. Januar misst sich Helena Fritz am internationalen Finale des Elite Model Looks in Gran Canaria mit der Konkurrenz aus aller Welt.