Durch die Adern von Stephan-Francis Linder (34) fliessen «Thriller», «Billie Jean» und «Black or White», drei der grössten Hits von Pop-Ikone Michael Jackson (†50), der heute 60 Jahre alt geworden wäre. «Seine Musik hat schon meine Eltern zum Tanzen in der Disco bewegt und mich durch meine wilde Teenager-Zeit im Berner Oberland begleitet», so Linder, der mit seiner Familie zwei Monate nach Jacksons Tod vom 25. Juni 2009 das erste und in Europa einmalige King-of-Pop-Museum eröffnet hat.
Versichert wie ein Picasso
Das Kellergewölbe in ihrer Brasserie 98 haben sie leergeräumt und mit viel Herzblut die einzigartige Begegnungsstätte für Fans aus aller Welt hergerichtet. 40 Raritäten hat die Familie aus dem Jackson-Fundus erworben, wie den 100-Millionen-Award in Form einer Goldstatue, von dem es auf der ganzen Welt nur vier Exemplare gibt. «Und wir haben den Originalvertrag für Michaels «We Are the World»-Album mit seiner Unterschrift.» Wie viel die Linders für die Memorabilien bezahlt haben, bleibt geheim. «Doch versichert sind sie teils wie ein Picasso», sagt er lachend.
300 Fans monatlich
Monatlich zieht es gegen 300 Fans ins kostenlos zugängliche Museum. «Bei uns lebt der King of Pop weiter. Die Faszination für seine Musik, seine Person und für ihn als Gesamtkunstwerk möchten wir mit allen teilen», so Museumsleiter und Gastronom Linder, der jeweils an Karfreitag ein grosses Fantreffen organisiert.
Jackson hat das innere Kind nie verloren
Seine Bewunderung für den grössten Pop-Star aller Zeiten erklärt er so: «Von Michael Jackson können wir viel lernen. Er hat das Kind in sich nie verloren. Das sehe ich als seinen Appell an die Erwachsenen.» Und er sei sich stets treu geblieben, «Jacko hat sich seine Träume erfüllt», so Linder, der dasselbe mit seinem Museum tut.