Foto: Blick

Heute vor 15 Jahren begann die SRF-Show
Das machen die MusicStars heute

Im Winter 2003/04 zeigte das Schweizer Fernsehen erstmals die Sendung «MusicStar». Das Format wurde zu einem Grosserfolg, allein das Finale zog über eine Million Zuschauer an. Doch das Projekt hing an einem seidenen Faden und wäre beinahe gestoppt worden.
Publiziert: 30.12.2018 um 17:47 Uhr
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Aktualisiert: 25.10.2020 um 12:27 Uhr
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Fabienne Louves im Sommer 2018 auf der Bühne der Thunerseespiele in «Mamma Mia!».
Foto: Zvg
Jean-Claude Galli/Peter Padrutt

Baschi (32) war dieses Jahr omnipräsent, sogar auf Schweizer Zeltplätzen trat der beliebte Popstar mit seinen Hits auf. Auch Sängerin Katy Winter (35) landete 2018 in den Schlagzeilen: Sie wird bald zum ersten Mal Mutter. Bekannt wurden sie beide vor genau 15 Jahren. Auf den Jahreswechsel 2003/2004 hin liefen beim Schweizer Fernsehen erstmals die Finalsendungen der Castingshow «MusicStar». Eine der Hauptattraktionen der ersten Staffel waren ein gewisser Sebastian Bürgin, der später zu Baschi wurde. Und sich als damals 17-Jähriger in seine drei Jahre ältere Konkurrentin Katy Winter verliebte, was die Sendung für die Zuschauer noch aufregender machte.

«MusicStar»-Rechte kosteten bloss 50'000 Franken

Eine Sendung, die es beinahe gar nie gegeben hätte. Max Sieber (75), damals Unterhaltungschef bei SRF, erinnert sich gegenüber SonntagsBlick: «Der damalige Direktor Peter Schellenberg war zuerst strikt gegen die Sendung und hat mich aus dem Büro geworfen. Er fand, solche Formate seien nur fürs Privatfernsehen geeignet.» Nach mehrfachen Anläufen konnte Sieber ihn jedoch überzeugen. Das grösste Problem stellten die Senderechte dar. Sieber schlug eine angebotene Zusammenarbeit mit RTL und «DSDS» aus, weil er eine rein schweizerische Lösung wollte. Woraufhin ihm RTL wegen Verletzung der Urheberrechte mit einer superprovisorischen Verfügung drohte. «Wir hatten uns aber darauf vorbereitet. Still und leise hatten wir vom ORF die Rechte an der österreichischen Version namens ‹Starmania› gekauft, mit der Bewilligung, Titel und Inhalt zu ändern. Was faktisch bedeutete, dass wir die Sendung so gestalten konnten, wie wir wollten. Das alles zu einem Festpreis von 50'000 Franken.»

Über eine Million Zuschauer

Für Sieber und sein Team wurde «MusicStar» ein Riesenerfolg. Die Protagonisten waren Hauptgesprächsthema auf den Pausenplätzen, an den Stammtischen und in den Wohnzimmern. Allein das grosse Finale im März 2004 zog über eine Million Zuschauer an und erzielte 1,3 Millionen Voting-Anrufe, insgesamt waren es über elf Millionen Anrufe. Diese gerieten wegen der hohen Kosten zwar in die Kritik, änderten aber nichts am totalen Triumph. Wenig davon abschneiden konnte sich Siegerin Carmen Fenk (40). Das Album «Fenkadelic» aus dem gewonnenen Plattenvertrag erreichte zwar für eine Woche Platz eins der Hitparade wie auch die Single «In Love with You Again». Die Aufregung ebbte aber rasch ab, auch aufgrund Fenks mangelnder Mainstreamtauglichkeit. Heute tritt die St. Gallerin nur noch sporadisch auf, 2016 erschien die EP «Leaves & Branches».

Siegerinnen reüssierten nicht, mit Ausnahme von Louves

Eine ähnliche Fallhöhe hatten die Siegerinnen der zweiten und vierten Staffel 2005 resp. 2009, die Walliserin Salome Clausen (32) und die Berner Oberländerin Katharina Michel (30). Clausen führte zuletzt ihren eigenen Coiffeursalon «Frölein Frisöse» in Brig-Glis VS und sucht nun in Zürich eine neue Herausforderung. Michel arbeitet seit 2012 als Moderatorin und auf dem Sekretariat bei Radio BeO in Interlaken BE. Eine Ausnahme stellt die Siegerin der dritten Staffel 2007 dar. Fabienne Louves (32) hat sich erfolgreich als Sängerin und Musical-Darstellerin in der Schweizer Showszene festgesetzt. Aktuell ist sie in der Produktion «Supermarkt Ladies» in «Das Zelt» zu sehen.

Baschi kommerziell am erfolgreichsten

Aus Sebastian «Baschi» Bürgin entwickelte sich der kommerziell erfolgreichste aller «MusicStar»-Teilnehmer. Obwohl er nur auf dem sechsten Platz landete, nahm ihn Universal unter Vertrag, seine Popularität hält bis heute an. Im Gegensatz zur Liebe zu Katy Winter: Die beiden trennten sich 2013. Auch anderen «MusicStar»-Teilnehmern, die nicht gewannen, gelang es trotzdem, sich in den Herzen der Fans einzunisten und ihrer Leidenschaft weiter nachzugehen. Aus der ersten Staffel waren dies Mario Pacchioli (37) oder Piero Esteriore (41). Ein Beispiel aus der zweiten Staffel ist der Grindelwaldner Daniel Kandlbauer (35). Diesen Sommer trat der hauptberufliche Versicherungsberater und Tauchlehrer am bekannten «Snowpenair» auf der Kleinen Scheidegg auf. Ebenso hartnäckig hält sich der Publikumsliebling der dritten Staffel, die Zürcherin Börni Höhn (32), die diesen Sommer die Motorrad-Hymne «Crew #1» kreierte.

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