BLICK: Sie sind ab morgen drei Monate lang fast pausenlos unterwegs, spielen 30 Konzerte in drei Ländern. Das Packen muss lange gedauert haben.
Beatrice Egli: Oh ja, mein kompletter Kleiderschrank befindet sich jetzt in meinem Tourbus (lacht). Ich musste meine gesamte Winterkleidung einpacken, bis Dezember schlafe ich fast kein einziges Mal mehr zu Hause, und der nächste Sonntag im Kreis der Familie wird Weihnachten sein.
Dürfen sich Ihre Fans auf spezielle Bühnenoutfits freuen?
Ja, sicher! Ich verwandle mich auf der Bühne fünfmal komplett. Ich muss mich da innert Sekunden umziehen. Ich verspreche: Ich biete auch etwas fürs Auge, so wie auf dieser Tournee hat man mich noch nie gesehen!
Und gehört?
Wir gehen auf eine visuelle und musikalische Weltreise. Gewisse Lieder haben wir völlig neu arrangiert, ich experimentiere mit neuen Klängen und Stilrichtungen. Ich werde jetzt meine rockige Seite zeigen. Aber auch die romantische!
Mit wem würden Sie gerne mal auf der Bühne stehen?
Mit dem deutschen Rapper Sido oder mit Metallica. Ich will Welten aufeinanderprallen lassen, die Menschen überraschen.
So hätten Sie sicher auch mal ein anderes Publikum. Doch Ihre Schlagerfans scheinen ja sehr treu zu sein.
Und das ist wundervoll. Die erste Reihe schaut eigentlich immer gleich aus, die Leute reisen mir nach, gehören fast schon zur Tour-Familie.
Nerven die Groupies auch mal?
Nein! Es sind auch keine eigentlichen Groupies, bei mir campiert niemand vor dem Hotel. Zum Glück.
Was machen Sie in den einsamen Momenten, wenn die Lichter aus sind und der Jubel nach dem Konzert verstummt ist?
Ich geniesse sie. Mein Tag beginnt um neun Uhr und endet um ein Uhr nachts. Da brauche ich die Stille im Hotelzimmer. Ich habe kein Problem damit, alleine zu sein. Im Gegenteil.
Alleine haben Sie auch trainiert, vier Stunden täglich in den letzten Monaten.
Ja, ich bin so fit wie noch nie im Leben, fühle mich körperlich und mental super! Das muss ich auch sein, um eine zweistündige Show mit Vollpower durchzuziehen. Die nächsten Monate werde ich mich auf der Bühne verausgaben, da brauche ich kein Fitnessstudio mehr.
Sie strotzen vor Kraft. Wann fühlen Sie sich schwach?
Ich habe Momente, in denen ich Mühe habe, mich aufzuraffen. Und in den düsteren Monaten, die uns bevorstehen, muss ich mich noch mehr zusammenreissen und meine Motivation suchen. Zum Glück bin ich in diesem Jahr um diese Zeit auf Tournee, das Publikum gibt mir die Kraft, die mir sonst die Sonnenstrahlen schenken. Darum reise ich in der Show um die Welt – da besuchen wir Kontinente, in denen immer Sommer ist!
Wird Sie auch Ihr Entdecker Dieter Bohlen auf der Tournee besuchen?
Dieter ist ja schon an der neuen Staffel von «DSDS» dran. Wir haben keinen Kontakt mehr, unsere Beziehung war auf geschäftlicher Basis. Für mehr reicht es nicht. Er hat ja auch Familie, und wir sind beide sehr eingespannt.
Würden Sie in seiner «DSDS»-Jury Platz nehmen, wenn Sie ein Angebot hätten?
Nein, das ist momentan kein Thema. Ich muss noch mehr Erfahrungen sammeln, um Leute bewerten zu können. Das braucht noch Zeit. Jetzt geniesse ich es zu sehr, auf der eigenen Bühne zu stehen. Von da gehe ich nicht so schnell wieder runter. Zehn Jahre lang habe ich in Einkaufszentren gesungen, die Leute sind an mir vorbeigegangen. Das werde ich mein Leben lang nicht vergessen.