Angefangen hat alles ganz bescheiden: Nikol Camenzind wollte mit ihrer Tochter Mila schon lustige und freche Kinderlieder singen, als diese noch ein Baby war. Doch solche Lieder im Dialekt gabs nicht. «Ich habe mir dann lustige Texte ausgedacht und irgendwie gesungen.»
Ihr Ehemann und Vater ihrer Kinder, der erfolgreiche Musikproduzent Roman Camenzind (41), unterstützte die Idee von Anfang an. «Auch ich liebe Musik, bin in einem musikalischen Elternhaus aufgewachsen. Mir war es wichtig, etwas Neues zu machen. Und die Kombination Kinder und Musik ist etwas vom Emotionalsten, was es gibt.»
Im Musikkollegen ihres Mannes, Georg Schlunegger (36), fand Nikol einen weiteren Verbündeten, der ihre Idee, ganz spezielle Kinderlieder zu produzieren, toll fand. Zusammen schrieben sie freche Kindertexte und komponierten fetzige Melodien dazu. So richtige Ohrwürmer. «So entstanden die ersten Schwiizergoofe-Lieder.» Das war 2013.
Mittlerweile haben rund 1500 Kinder aktiv bei ihren Schwiizergoofe mitgemacht. «Diese Kinder erleben Dinge, die sie nie für möglich gehalten hätten, genauso wie ich. Sie rocken grosse Bühnen, schliessen Freundschaften und gewinnen an Selbstvertrauen.»
Hören, tanzen, singen
Mitmachen wollen sehr viele. «Und die Kinder, die unsere Lieder hören, tanzen und singen zu Hause mit», weiss Camenzind. Für sie gibts bald eine DVD mit der Schwiizergoofe-Choreografie zum Mitmachen.
Die Schwiizergoofe haben sich zu einem zeitintensiven Engagement von Nikol entwickelt. Darum ist sie auch auf Mithilfe daheim angewiesen: «Roman ist ein Superpapi, der sich viel Zeit für die Kinder nimmt. Aber ohne die Unterstützung von meiner Mutter Mila (63), die ganz in der Nähe von uns wohnt, könnte ich das gar nicht bewältigen.
Sie hat auch die ersten 40 Bühnenkleider für die Kids genäht.» Und sie ist natürlich auch mächtig stolz auf den Erfolg ihrer Tochter. Ab heute Sonntag wird sie auch stolz auf ihre Enkelin sein: «Seit diesem Frühling singt und tanzt unsere Mila mit einem eigenen kleinen Soloauftritt bei unserer ‹Schwiizergoofe Hello Family Tour› mit», freut sich Mutter Nikol. Ein Teil der Einnahmen der «Goofen» spenden sie der Unicef, damit auch andere Kinder sauberes Trinkwasser erhalten.