Ende Mai fiel zuletzt der Vorhang – doch am 16. November geht er wieder hoch. Das Erfolgsmusical «Ewigi Liebi» geht in der Maag-Halle in Zürich in eine Verlängerung. Mit einer kleinen, aber spürbaren Veränderung: Die vier Lieder des Berner Mundart-Chansonniers Mani Matter (†36) fehlen!
«Wir konnten uns mit den Erben von Mani Matter nicht mehr über die Abgeltung für die Rechte einigen», bedauert Produzent Darko Soolfrank (49). Im Klartext: Die Familie der 1972 bei einem Autounfall gestorbenen Liedermacher-Legende verlangte mehr Geld! Zu viel, auch für einen Erfolgsproduzenten wie Soolfrank. Schon die letzten Aufführungen im Frühling fanden ohne Mani-Matter-Songs statt. Die Hoffnung, bis zur Wiederaufnahme doch noch eine Einigung zu finden, hat sich über den Sommer zerschlagen.
Wochenlang neue Verhandlungen
Mit 700’000 Zuschauern hatte «Ewigi Liebi» bisher mehr Publikum als die meisten Schweizer Filme. Das weckte Begehrlichkeiten. Mani Matters Witwe Joy Matter und die drei gemeinsamen Kinder waren nicht die Einzigen, die nach dem Grosserfolg finanziell profitieren wollten. Auch die anderen Komponisten und Interpreten stellten zum Teil neue Forderungen. «Wir führten mit allen Rechteinhabern wochenlang neue Verhandlungen», erklärt Soolfrank. «Mit allen ausser den Matter-Erben und Dominique Grandjean konnten wir uns einigen.»
Auch auf «Campari Soda» muss das Publikum verzichten
«Schade», findet Soolfrank. Aber: «Dass wir die Matter-Songs und ‹Campari Soda› von Grandjean nicht mehr bekommen haben, ist auch eine Chance für neue Lieder», meint der Produzent. Statt Matters Ballade «Hemmige» wird nun «Bluemeweg» von der Schaffhauser Soul-Band Min King gesungen, statt «Ds Heidi» kommt «Jung verdammt» von Lo & Leduc zum Einsatz. Mani Matters Ohrwürmer «Dr Ferdinand isch gstorbe» und «Mir hei e Verein» ersetzten die Musical-Macher durch zwei bekannte Volkslieder, «Üse Güggu dä isch tot» und «Zogä am Bogä».
Die neuen Lieder zu finden, war nicht ganz einfach. Sie veränderten auch die Charaktere, die sie auf der Bühne singen. Auch das ist eine Chance – «Ewigi Liebi» wird ein kleines bisschen anders sein als bisher.
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