Heidi Maria Glössner über Sex-Szene im Wald
«Ich musste röhren wie eine brünstige Hirschkuh»

Es ist keine Sprechrolle – zu reden gibt Heidi Maria Glössner trotzdem. Im neuen Film «Youth» von Oscar-Preisträger Paolo Sorrentino verkörpert sie eine schweigende Ehefrau, die nur ein Mal laut wird: bei einer Sex-Szene mit ihrem Film-Mann im Wald.
Publiziert: 13.09.2015 um 12:03 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 23:15 Uhr
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Zeitlos schön: Die Berner Schauspielerin Heidi Maria Glössner.
Foto: Getty Images/Keystone
Von Tino Büschlen

Lachend denkt Maria Glössner (71) an die Dreharbeiten in Flims GR mit Paolo Sorrentino (45): «Paolo rief immer wieder: «Heidi più forte, più forte! Lauter, lauter!» Dabei habe ich ja schon geröhrt wie eine brünstige Hirschkuh.» Auch Michael Caine (82) und Harvey Keitel (76) vernahmen ihre lustvollen Laute: Die Hollywood-Legenden beobachten den Akt versteckt hinter einem Baum. Glössner lobt die Altstars: «Ihre Präsenz ist einzigartig. Sie kommen perfekt vorbereitet aufs Set und alles sitzt bei der ersten Aufnahme.» Während Caine ganz auf seine Rolle konzentriert war, sei Keitel sehr kommunikativ gewesen: «Wir sprachen übers Theater und Dürrenmatt. Und ich gab ihm eine englische Fassung der ‹Physiker› mit.»

Nackte Haut muss in einem gewissen Alter nicht mehr sein

Nackte Haut bekamen aber weder Caine noch Keitel von ihr zu sehen. Glössner: «Das war zum Glück im Drehbuch nicht vorgesehen. Nicht, dass ich mich schämen müsste, aber in einem gewissen Alter muss das nicht mehr sein.»

Die Bernerin über ihr glamouröses Äusseres: «Ich habe mich nie für schön gehalten, bin dem lieben Gott aber dankbar für meine Gesundheit.» Fit hält sie sich mit Velofahren und Yoga. Beim Essen schränkt sie sich nicht ein, trinkt gern ein Glas Wein dazu. Auf teure Beauty-Produkte für die Haut verzichtet sie. Sie schwört auf Wasser, pH-neutrale Seife und eine Feuchtigkeitscreme. «Vor Schönheitsoperationen hätte ich ganz einfach Angst – und ein Gift wie Botox würde ich mir nie spritzen.»

Sie würde gerne noch einmal die Liebe erleben

Seit dem Tod ihres langjährigen Partners Giovanni (†79) vor zwei Jahren hat sie keinen Mann an ihrer Seite. Die beiden lebten in einer Fernbeziehung, telefonierten drei- bis fünfmal täglich. Glössner: «Plötzlich blieb das Telefon stumm.» Sie würde gern noch einmal die Liebe erleben. «Aber ich kann es mir kaum vorstellen. Mir ist die Männerwelt etwas abhandengekommen.» Einsam fühlen wird sie sich aber nicht: Vor fünf Tagen kam ihr erstes Grosskind Claudia Maria zur Welt, die Tochter ihres Sohnes Volker (43). «Ich bin gespannt auf meine neue Rolle: Babysitterin.»

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