Bald ein Vierteljahrhundert ist es her, dass Hanna Scheuring (53) zum TV-Star wurde: In «Fascht e Familie», der erfolgreichsten je von SRF produzierten Serie, brachte sie als das lustige Vreni das Publikum zum Lachen. Jetzt gibt sie «fascht es Comeback» – nicht am TV, dafür im Zürcher Bernhard-Theater, das sie seit 2014 als Direktorin leitet.
«Bisher musste ich mich so sehr um Spielpläne, Verträge und künstlerische Projekte kümmern, dass ich gar nicht zum Spielen kam», sagt Scheuring. Jetzt meldet sie sich auf der Bühne zurück – mit der raffinierten Krimikomödie «8 Frauen» (Start: 4. Oktober). «Ich gebe die Hausherrin Gaby, und die ist stark und vermögend – ganz anders als das naive Vreni», verrät die Schauspielerin.
Scheuring spielt Catherine Deneuves Rolle
Erich Vock (56), der wieder einmal Regie im Bernhard-Theater führt, hat die Handlung dieses amüsanten Zickenreigens ins Engadin der 1950er-Jahre verlegt: Der Gutsbesitzer liegt ausgestreckt im Bett – und acht Frauen stehen unter Verdacht, ihn ermordet zu haben! Bekannt wurde der Stoff durch die Verfilmung von François Ozon (50) im Jahr 2002. Die Figur der snobistischen Hausherrin verkörperte damals Catherine Deneuve (74) mit viel Eleganz. Der Film wurde ein Hit.
Die Schweizer Version trumpft mit vielen bekannten Gesichtern auf – darunter sind Maja Brunner (67), Bella Neri (76) und Viola Tami (37). «Das Wiedersehen mit Viola auf der Bühne freut mich ganz besonders, sagt Scheuring. «Mit ihr hatte ich schon viel Spass bei den Dreharbeiten von ‹Lüthi und Blanc›, wo wir beide mitspielten.»
Publikum hat das Vreni nie vergessen
Hanna Scheuring, die mit dem Theatermacher Daniel Rohr (57) liiert ist und aus einer früheren Beziehung zwei Kinder (16 und 20) hat, stieg 1998 bei «Fascht e Familie» aus, «weil ich mich als Schauspielerin weiterentwickeln wollte». Aber das Vreni wurde sie nie mehr los. «Noch heute werde ich jeden Tag auf die Rolle angesprochen – auf der Strasse oder wenn ich am Abend die Zuschauer im Theater begrüsse», sagt sie lachend. Schlechte Gefühle hat sie deswegen keine. Scheuring wurde auch nie auf die Rolle des Dummchens reduziert.
Jetzt hat sie Lust, in diesem Karussell aus Lastern und Mordgründen, mal wieder richtig gross aufzuspielen. «Ob ich die Täterin bin? Das verrate ich natürlich nicht!», meint sie grinsend.
Vreni kann eben auch richtig schlau sein.