Sarah Spale (39) hat einen Lauf. Am Dienstag kehrte die Basler Schauspielerin als Ermittlerin Rosa Wilder mit dem SRF-Serienhit auf die Bildschirme zurück. Und am Mittwoch war sie als Darstellerin der drogensüchtigen Mutter Sandrine bei der Premiere von «Platzspitzbaby» (Kinostart 16. Januar) in Zürich die begehrteste Gesprächspartnerin.
Diesmal zusammen mit Luna Mwezi (12), die ihre Tochter Mia spielt. Spale hatte keine Mühe, sich in diese Materie hineinzuversetzen. «Auch in Basel gab es eine offene Szene. Zu Hause sprachen wir darüber. Wir hatten im Bekanntenkreis auch jemanden, der abstürzte, und wir mussten zuschauen, wie diese Person in den Strudel geriet. Das prägte und beschäftigte mich, weil ich das Elend hautnah und persönlich miterlebte.»
«Ich habe Bilder von damals gesehen»
Mwezi kam erst 15 Jahre nach der Platzspitz-Räumung von 1992 auf die Welt. «Ich habe Bilder von damals und einen Dokfilm gesehen und mit meinen Eltern darüber gesprochen.» Froh war die Debütantin aus Küsnacht ZH auf die professionelle Hilfe ihrer Film-Mutter: «Wir verstanden uns auf Anhieb, aber das Vertrauen ist mit der Zeit noch zusätzlich gewachsen.»
Michelle Halbheer (34), deren autobiografischer Bestseller dem Film zugrunde liegt, zeigte sich mit dem Resultat höchst zufrieden. «Wenn man das aufgrund der traurigen Geschichte überhaupt sagen kann.» Ihre Verlegerin Gabriella Baumann-von Arx (58) war vor allem von Mwezis Darstellung der Tochter begeistert. «Luna war für mich vom ersten Augenblick an Michelle.»
«Der Kampf hat sich gelohnt»
Erschüttert äusserte sich Stadtrat Filippo Leutenegger (67). «Ich kann es immer noch nicht fassen, dass so etwas hier einmal möglich war.» Regisseur Pierre Monnard (43) widmete den Film in seiner Dankesrede «allen Kindern, die vergessen gingen». Und Produzent Peter Reichenbach (65) von C-Films meinte: «Wir können auf das Ergebnis echt stolz sein. Der fünfjährige Kampf für das Projekt hat sich mehr als gelohnt.»