«Graf Yoster» Lukas Ammann ist sensationelle 104 Jahre alt
«Ein Eierlikör am Abend hält mich jung»

Für sein hohes Alter ist Lukas Ammann (104, «Graf Yoster gibt sich die Ehre») erstaunlich fit – und das im Kopf und im Körper. So alt zu werden, hat der Schweizer Schauspieler aber nie vorgehabt.
Publiziert: 28.03.2017 um 23:44 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 03:39 Uhr
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Der älteste Schauspieler der Welt: Lukas Ammann.
Foto: Foto: Toini Lindroos,
Interview: Katja Richard

BLICK: Wie schafft man es, 104 Jahre alt zu werden?
Lukas Ammann:
Ich esse alles und tue alles, worauf ich Lust habe. So habe ich es in meinem Leben immer gehalten, auch bei der Arbeit. Zum Glück habe ich einen Beruf, den man nur ausführen kann, wenn man Freude daran hat. Bei allem, was ich tue, begleitet mich ein positives Gefühl. Auch wenn ich manchmal an mir zweifle, probiere ich es trotzdem. 

Sie haben also nicht speziell auf Ihre Gesundheit geachtet?
Ich habe während 40 Jahren täglich 60 Zigaretten geraucht. Ich huste und habe Bronchitis, aber ich lebe noch. Alkohol habe ich wenig getrunken, weil es mir nicht so geschmeckt hat. Aber manchmal war ich auch voll, etwa wenn ich mit Freunden unterwegs war. Das hat Spass gemacht, weil man schon nach einem Glas etwas heiterer war als vor dem Glas. 

Was haben Sie sonst für Laster?
Süsses mag ich. Weil ich oft erzählt habe, dass ich Eierlikör mag, bekomme ich den immer geschenkt. Momentan habe ich drei ungeöffnete Flaschen zu Hause. Ein Schlückchen Eierlikör am Abend hält mich jung. Direkt aus der Flasche, sonst muss man das Glas immer mit dem Zeigefinger putzen.

Haben Sie sich gewünscht, so alt zu werden?
Nein! Mein Vater wurde 97. Als er älter wurde, habe ich immer gestaunt, als noch ein Jahr dazukam. Ich habe nie vorgehabt, alt zu werden. Ab 100 habe ich mich daran gewöhnt, ich staune nicht mal mehr darüber. 

Wie fühlen Sie sich mit diesem stolzen Alter?
Ich frage mich immer, wozu ich so alt geworden bin und andere nicht. Jeder will alt werden, aber keiner will alt sein. Ein Arzt kann mich zwar behandeln, aber er kann nicht fühlen, was ein 100-Jähriger fühlt. 

Ihnen scheint es aber ziemlich gut zu gehen?
Verhältnismässig, ja. Mir ist vergönnt, dass ich noch gehen kann. Ich brauche einfach einen Stock fürs Gleichgewicht, damit ich nicht umkippe. Es ist gut, sich jeden Tag ein bisschen anzustrengen, also eine Treppe hochzugehen. Das Hirn ist auch noch gut, ich kann nachdenken, kombinieren und das griechische Alphabet aufsagen. Meine Kontonummer kann ich auch auswendig. 

Was können Sie daheim noch alles selber machen?
Den Haushalt bewältige ich echt gut. Aber ich werde von einer lieben Freundin, der Baronin Annemarie von Kienlin, unterstützt. Wir sind seit über 30 Jahren befreundet. Ich habe keine Verwandtschaft hier, meine Söhne leben in Uruguay. Mein Freundeskreis ist mir dahingestorben. Darum ist es schön, in der Familie von Kienlin integriert zu sein. Ich freue mich an den elf Enkeln, ich bin quasi ihr zweiter Grossvater.

Sie kleiden sich noch immer wie ein Gentleman, von der Scheitel bis zur Sohle.
Ich habe immer viel Wert darauf gelegt, gepflegt zu sein. Je älter man wird, desto wichtiger wird das. Modern bin ich nicht, was soll ich in dem Alter noch Neues kaufen? Man weiss ja nie, wie lange man noch da ist. 

Haben Sie Angst vor dem Tod?
Nein. Angst bekomme ich erst, wenn ich in den Spiegel schaue. Wenn ich da länger hinschaue, direkt in meine Augen, da wird mir anders. Weil ich den, der mich darin anschaut, nicht kenne. Mir wird bewusst, dass ich verrückt werden könnte. Vielleicht, weil ich wissen will, wer das ist. Dann schau ich schnell weg und es ist wieder gut. Morgens, wenn ich aufwache, staune ich. Im ersten Moment weiss ich nicht, bin ich im Himmel oder noch hier? 

Haben Sie eine Vorstellung davon, was nach dem Sterben passiert?
Kein Mensch kennt den Tod. Aber ich bin neugierig, wie es sein könnte. Man malt sich da vieles aus. Wenn man verbrannt wird, verschwindet der Körper. Und die Seele können wir nicht sehen, man hat sie nie gesehen. Aber sie muss ja irgendwo hin. Vielleicht komme ich in diesem Augenblick irgendwo anders zur Welt. 

Als was möchten Sie wiederkommen?
Nicht als Ameise oder Faultier. Obwohl ich glaube, dass Tiere genauso eine Seele haben wie wir. Der Mensch ist ja aus dem Tier entstanden – innen sind wir gleich. Ein Tier muss die gleichen Gefühle haben wie wir, nur kann es sich nicht gleich ausdrücken.

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