«Gotthard»-Chef Urs Fitze erklärt das Film-Highlight des Jahres
«So haben wir die Schweiz von damals noch nie am TV gesehen»

Am Sonntag und Montag zeigt SRF den Zweiteiler «Gotthard». SRF-Fiktionschef Urs Fitze erklärt, warum man einschalten soll.
Publiziert: 09.12.2016 um 15:17 Uhr
|
Aktualisiert: 11.09.2018 um 14:27 Uhr
1/6
Der Gotthardtunnel war Europas grösste Baustelle: Szenenbild aus «Gotthard».
Foto: www.lukaszentel.com
Peter Padrutt

Es ist das teuerste Fiktionsprojekt des Schweizer Fernsehens: Elf Millionen Franken verschlang der opulent inszenierte Historienfilm, an dem vier Jahre lang gearbeitet wurde.

Die SRG zahlte sechs Millionen, den Rest finanzierten ZDF und ORF. Als sich herausstellte, dass eine Realisierung des Tunnelportals nur in Tschechien möglich war, stiess mit Wilma Film noch ein dritter Koproduzent dazu.

Als Kulisse für das Urner Tunneldorf Göschenen diente das Bündner Dorf Valendas. Für die Aufnahmen der Baustelle begab sich die Filmcrew aber in einen Steinbruch ausserhalb der tschechischen Hauptstadt Prag. Und in einer Lagerhalle ausserhalb von Köln (D) wurde ein 90 Meter langer Tunnel nachgebaut – eine für SRF-Verhältnisse gigantische Kulisse.

SRF-Fiktionschef Urs Fitze beschreibt «Gotthard» als «das TV-Highlight des Jahres».
Foto: SRF/Gian Vaitl

Kein Ereignis hat die Schweiz nachhaltiger geprägt

SRF-Fiktionschef Urs Fitze (59) erklärt: «Das TV-Highlight des Jahres dürfen Sie nicht verpassen, weil es einerseits eine wunderbare Liebesgeschichte und andererseits den schönsten Seitensprung der letzten Jahre erzählt.»

Kein Ereignis habe die Schweiz nachhaltiger geprägt als der Bau des Gotthard-Eisenbahntunnels. Am Beispiel von drei Menschen wird die grosse Geschichte erzählt. Gespielt werden sie von Maxim Mehmet (41), Miriam Stein (28) und Pasquale Aleardi (45). Das Drehbuch verfasste der Deutsche Stefan Dähnert (55). Er schrieb auch Kinofilme für Til Schweiger (52). Den Machern von «Gotthard» war wichtig, dass ein Schweizer Regie führt: So konnte der renommierte Filmer Urs Egger (61, «Opernball») für die 59 Drehtage in drei Ländern verpflichtet werden.

Warum sollen wir am Sonntag einschalten? «Weil der Zweiteiler die zentrale Frage aufwirft, welchen Preis wir für den Fortschritt zu bezahlen bereit sind – ein Thema, das heute aktueller ist denn je», sagt Urs Fitze. Und er verspricht: «So haben wir die Schweiz von damals noch nie am TV gesehen.»

Fehler gefunden? Jetzt melden