Die Begeisterung auf dem Pilatus ist riesig, alle wollen mit Papagallo posieren. «Nun kennen sie unseren Vogel sogar in Seoul. Wahrscheinlich geben wir das nächste Buch auf Koreanisch heraus», scherzt Mundartrocker Gölä (50) angesichts der asiatischen Reisegruppe.
Diesen Freitag erscheint der elfte Band samt CD von «Papagallo & Gollo» mit dem Titel «Quer dür d'Schwiiz» (erhältlich bei allen Valora- und Press & Book-Verkaufsstellen). Für BLICK haben die Urheber, Sänger Gölä und Produzent TJ Gyger (42), mit Papagallo die Reise auf den Luzerner Hausberg nachgestellt, die im Buch eine wichtige Stelle einnimmt. «Durch die ‹Urchig›-Alben, die volkstümliche Versionen von Göläs Hits enthalten, haben wir einen starken Bezug zur Innerschweiz, viele Jodler sind aus der Gegend», erklärt Gyger.
«Mit den Figuren kann sich das Kind in uns austoben»
Bei der Talstation in Alpnachstad OW schüttet es noch wie aus Kübeln, es herrscht eine triste Stimmung. Doch das Trio zaubert ein Lachen auf alle Gesichter. Genau das macht für den vierfachen Vater Gölä das Geheimnis der bald zehnjährigen Erfolgsgeschichte aus. «Das Schöne ist, dass TJ und ich nie ganz erwachsen geworden sind. Mit den Figuren kann sich das Kind in uns austoben.»
Während der Bergfahrt lichten sich die Wolken. «Das ist der Einfluss von Pilu, dem lieben Pilatus-Hausdrachen», vermutet TJ Gyger. In der Geschichte fährt Pilu mit Papagallo und Gollo auf den Gipfel. Auch Gölä und Gyger waren schon mehrfach oben. «1999 haben wir sogar ein Konzert gespielt», erinnern sie sich. «Damals war es so neblig, dass man von hinten die Bühne nicht erkannte.»
«Wir sind wie Magneten»
Gölä und Gyger bilden ein eingespieltes Team. «Wir sind wie Magneten, die sich aufladen. Wenn wir zusammenkommen, knallt es, im positiven Sinn. Um uns nicht abzunützen, müssen wir uns aber immer wieder Raum und Distanz lassen.»
Für ein neues Abenteuer legen sie jeweils zuerst die Reiseroute fest. Gölä macht dazu erste Skizzen. «Er zeichnet gut, würde das aber nie zugeben», verrät Gyger. Später übernimmt der Walliser Profi-Illustrator Dominic Zurbriggen (37).
Steinböcke und ein Sackmesser
Im Pilatus-Souvenirshop kauft Gölä Stoffsteinböcke für seine Familie. Für ihn selber gibt es ein Sackmesser. Er strahlt wie ein kleiner Bub. Noch grösser wird seine Freude, als er bei der Talfahrt kurz in den Führerstand darf. «Wenn man das Kind in sich verliert, kann man genauso gut den Löffel abgeben», sagt er. «Und das wäre schade um das Geschenk namens Leben.»