Sie ist der neue Star am Schweizer Rock-Himmel: Gini Jungi (30) aus Regensberg ZH, Leadsängerin der Band Annie Taylor. Bereits für ihr erstes Album «Sweet Mortality» wurde die Newcomer-Band im Herbst für einen Swiss Music Award nominiert. Fans und Kritiker sind vom Zürcher Quartett gleichermassen begeistert. Radio SRF qualifiziert Annie Taylor als «aufregendste neue Schweizer Gitarren-Band» und feiert Sängerin Gini bereits jetzt als «Rock-Queen der Schweiz».
«Das ehrt mich natürlich sehr», sagt Jungi zu BLICK. «Das Leben von Rockstars hat mich immer schon fasziniert.» Obwohl sie als Kind erst Astronautin werden wollte. «Bis ich merkte, dass man für die Raumfahrt gut in Mathe sein muss – da war es vorbei», sagt sie und lacht. Das Singen lag ihr mehr als die Zahlen. «Ich war ein grosser Fan von Tina Turner und Kurt Cobain. Gitarrensound faszinierte mich und brachte mich schliesslich dazu, selber Musik zu machen.»
«Erst machten wir die Pisten unsicher, dann die Bühne»
Zusammen mit drei Freunden, Michael Mutter (37), Jan Winkler (29) und Tobias Arn (32), die sie vom Snowboarden her kannte, gründete Gini Jungi vor drei Jahren ihre eigene Band. «Erst machten wir zusammen die Pisten unsicher, dann die Bühne – beides passte perfekt. Wir sind beste Freunde», schwärmt die Sängerin. Benannt haben sie ihre Band nach der amerikanischen Stuntfrau Annie Taylor (1838–1921), der erste Mensch, der sich 1901 in einem Fass die Niagarafälle runterstürzte – und überlebte. «Uns war klar, dass wir einen Bandnamen wollen, der für starke Frauen steht. Wir bewundern Menschen, die Mut haben und einfach machen.»
Mutig zeigte sich Jungi mit ihren Bandkollegen auch, als sie vergangenen Herbst ihr erstes Album rausbrachten – mitten in einer Pandemie. «Natürlich war es schwierig, unter diesen Umständen eine Platte auf den Markt zu bringen. Unsere US-Tournee, alle Auftritte wurden abgesagt. Doch das motivierte uns umso mehr, nicht aufzugeben», erklärt sie. Das passe schliesslich auch zum Motto ihres Albums «Sweet Mortality», was auf Deutsch «süsse Sterblichkeit» heisst. «In unseren Songs sprechen wir die Vergänglichkeit des Lebens an und fordern dazu auf, jeden Moment ganz bewusst zu geniessen.»
«Kindergarten und Band haben viele Gemeinsamkeiten»
Neben der Musik arbeitet die blonde Rockerin als gelernte Kindergärtnerin in Zürich. «Die Arbeit im Kindergarten und die mit der Band haben viele Gemeinsamkeiten. Jeder Tag ist anders, beides braucht viel Planung, und man ist mit Leuten zusammen, die ständig etwas von einem wollen», sagt Jungi lachend. «Spass beiseite: Ich liebe es, mit den Kindern zu musizieren. Sie sind meine grössten Fans, und ich bin ihr grösster Fan.»
Nach ihrem Auftritt an den Swiss Music Awards wünscht sich Gini Jungi, mit ihrer Band bald wieder mehr auf der Bühne zu stehen. «Wir hoffen sehr, dass wir im Sommer an Festivals spielen können. Wir vermissen das Publikum und möchten unsere Songs endlich wieder mal live spielen können.» Und vielleicht geht dann auch Jungis grösster Wunsch bald in Erfüllung: «Es wäre heute noch mein absoluter Traum, mit Tina Turner ein Duett zu singen. Wenn jemand für Power und Emanzipation steht, dann ist es Tina. Auch meine Bandkollegen sind grosse Fans von ihr.»