Eigentlich begeistert Jason Brügger (27) mit seiner Akrobatik in der Manege, doch während der Corona-Pandemie muss er wegen des Veranstaltungsverbots umdenken. «Ich sehe es als Chance und nehme ein Projekt in Angriff, das mich schon immer gereizt hat», sagt er im Interview mit BLICK. «Ich mache nun ein Psychologie-Studium. Und gleichzeitig eine Ausbildung zum Hundetrainer.»
Den Gedanken, nach seiner abgeschlossenen Artistik-Ausbildung in Montreal (Kanada) ein weiteres Studium in Angriff zu nehmen, hat er schon länger. Und da Veterinärmedizin nicht als Fernstudium angeboten wird, entschied sich Brügger für Psychologie. «Ich habe schon ein wenig als Hundetrainer gearbeitet», sagt er. «Und dort muss man ja verstehen, wie das Herrchen und der Vierbeiner ticken.»
Abtauchen in die Psyche von Mensch und Vierbeiner
Mit seinen beiden Hunden Bombo (4) und Lotta (1) hat er schon einiges an Erfahrung, was den Umgang mit Vierbeinern angeht. «Die Psychologie des Menschen ist aber komplett anders. Ich will mich in beiden Welten auskennen. Man muss ja schliesslich als Hundecoach auch verstehen, was im Herrchen vorgeht.»
Die Corona-Pandemie zwingt den Zirkusartisten zum Umdenken. Engagements sind ins nächste Jahr verschoben, erst im Oktober wirbelt er in der SRF-Sendung «Darf ich bitten» übers Tanzparkett. «Und ich bin überhaupt nicht die Person, die rumsitzt und Däumchen dreht.» Deshalb arbeitet er derzeit zudem noch Teilzeit in einem Kindergarten als Klassenassistent. «Am Nachmittag und Abend steht dann Lernen im Vordergrund. Mit meinem Fernstudium kann ich mir das glücklicherweise alles selbst einteilen.»
Ziel: Coach für Artisten
Den Traum von der eigenen Artistenschule hat der Basler derzeit auf Eis gelegt. Bis im Februar unterrichtete er 16 Schüler und entwickelte eine Show mit ihnen. Doch er merkte schnell, dass er eine andere Herausforderung für sein Leben will. «Ich habe mich entschlossen, dass ich mein Leben nicht nur einem Thema widmen will», sagt er. «Deshalb kommt das Studium wie gerufen.» Als Coach möchte er aber auch für andere Artisten da sein. «Während der Corona-Zeit habe ich gemerkt, dass viele Künstler ratlos dastehen. Ich kann mir gut vorstellen, mich irgendwann als Coach für diese Branche zu spezialisieren.»
Von der Manege möchte sich der Single-Mann aber nicht verabschieden. «Im Gegenteil. Ich freue mich mit dem Studium, in zwei Welten eintauchen zu können und zwei Standbeine zu haben. Das ist ein idealer Ausgleich zum Leben als Artist.»
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