Insgesamt sei er bei vier Ärzten in Behandlung. «Einer fürs Herz, weil ich seit Jahren Vorhofflimmern habe. Einer, weil ich Zucker habe. Den Onkologen und viertens einen Hausarzt, der alles überwacht.»
Nun verbringt der «Alperose»-Sänger die meiste Zeit zu Hause in Oberhofen BE und muss aufs Rock ’n’ Roll-Leben verzichten. «Nur noch eine Zigarette nach dem Essen» gönne er sich. Sechs bis sieben Tabletten muss Hofer täglich nehmen, und alle drei Wochen geht er in die Chemotherapie. «Es wird nicht mehr heilen, aber es wird stoppen. Ganz weg geht es aber nicht mehr», sagt er mit angeschlagener Stimme zu Tele-Bärn-Moderator Matthias Mast (54).
Kurz nach seinem letzten öffentlichen Auftritt am 1. Januar vor 30'000 Zuschauern in Interlaken BE mit Hanery Amman (63) – der Pianist leidet selbst seit Jahren an Lungenkrebs – habe Polo Hofer gemerkt, dass etwas nicht stimmt. Nach ersten Untersuchungen fanden die Ärzte dann heraus, dass er Wasser auf der Lunge habe. Darauf nahm die Krankheitsgeschichte ihren Lauf.
Mit Sterblichkeit abgefunden
Die Hiobs-Botschaft Lungenkrebs habe ihn nicht schockiert. «Mit meiner Sterblichkeit habe ich mich schon lange abgefunden», so Hofer. Er deutet an, dass auch Sterbehilfe eine Option sei. Mit dem Thema Suizid beschäftige er sich seit Jahren – sowohl in seinen Songs wie auch philosophisch. «Und schliesslich», sagt Polo in seiner unvergleichlich verschmitzten Art, «habe ich sogar eine Frau geheiratet, die ein Bestattungsunternehmen führt.» Gattin Alice (54) betreibt in Oberhofen ein Sarg-Atelier.
In den letzten Wochen hatte Polo Hofer alle öffentlichen Auftritte abgesagt, und auch zur Vernissage seiner Ausstellung «Saitensprünge – Wenn Musiker malen» am vergangenen Freitag im Berner Kornhausforum, konnte er nicht persönlich erscheinen.
Damals schickte er eine Videobotschaft an die Gäste mit den Worten: «Ich wäre so gerne dabei gewesen. Aber ich bin schlecht zu Fuss und kränkle ein bisschen.» Nun wünscht die ganze Schweiz dem Mundart-Star gute Besserung.