Die Entstehung dieses Bildes dauerte länger als einen Klick. «An meinen Gemälden arbeite ich bis zu fünf Monaten – und dies ganze Nächte hindurch», sagt Hannes Schmid (69). Der Fotograf, der mit den Werbeaufnahmen des Marlboro Man weltberühmt wurde, haucht seinen Fotografien ein zweites Leben ein.
Mit Pinsel und Kohle! «Meine Bilder genügten mir nicht mehr, ich musste sie weiterentwickeln», sagt Schmid. «Ja, sie wirkten sogar banal auf mich.» Schmid, der für seine Wohltätigkeitsorganisation Smiling Gecko fast jeden Monat nach Kambodscha fliegt, hat mit dem Zeichnen die innere Ruhe gefunden. «Es ist die totale Entschleunigung.»
Ihm gefallen «Frauen mit echten Kurven»
Nachdem er seine Cowboys in Öl wiederauferstehen liess und damit auf dem internationalen Kunstmarkt für Aufsehen sorgte, widmet er sich nun seinen Akten. Gestern feierte er in seinem Atelier in Zürich-Oerlikon Vernissage. «Schon als Modefotograf gefielen mir Frauen mit echten Kurven – und nicht Models, die so jungenhafte Körper haben», sagt er.
«Indem ich diese Aufnahmen fotorealistisch male, wird diese Frau erst zum Wesen, das ich einst in ihr sah.» Seine überlebensgrossen Werke sind jeweils rund eine Viertel Million Franken wert, «denn es steckt ein Teil meiner Seele darin».