Am kommenden Samstag, 15. Juni, steigt im Bödelibad in Interlaken BE der erste «Arschbomben»-Contest zur Einweihung des sanierten Sprungturms. Was verrückt klingt, ist es auch. Hinter dem Fun-Event stecken «Halunke»-Sänger Christian Häni (43) und Komiker Beat Schlatter (63). Der Berner Oberländer und der Zürcher teilen eine Leidenschaft: ihre Liebe zu Freibädern. «Unser grosser Traum war es 2021 meinen 40. und Beats 60. Geburtstag in einer Badi zu feiern, was Corona verhinderte. Aus diesem Grund sind wir immer sehr offen, wenn man uns für Badi-Projekte anfragt», erzählt Häni gegenüber Blick. Als ihnen angeboten wurde, den Bödelibad-Sprungturm einzuweihen, zögerten sie keine Sekunde.
Die ikonische Anlage wurde 1930 von Sportanlagen-Pionier Beda Hefti (1897–1981) erschaffen und gilt als schützenswertes Kulturobjekt. Für Häni ist ihr Anblick stets ein emotionaler Kurztrip in die Vergangenheit. «Hier habe ich meinen allerersten ‹Köpfler› gemacht. Und Beat geht überall, wo er ist, immer zuerst in die Badi, um den Puls der Leute zu spüren.» Dass sie die Einweihung nicht mit profanen Sprüngen vornehmen wollten, lag auf der Hand. Der Vorschlag eines «Arschbomben»-Contests von Geschäftsführerin Cathia Fercher kam bei den beiden super an.
Schlatters tiefschürfende Analyse
«Christian und ich haben die erfolgreichsten Turmspringerinnen und Turmspringer der letzten 20 Jahre analysiert. In einer zweiten Phase versuchen wir jetzt durch Nachahmung, den Schwierigkeitsgrad der interessantesten Sprünge zu eruieren. Neben unzähligen, nicht eingeplanten ‹Ränzlern› mussten wir feststellen, dass der richtige Gummi in den Badehosen zum Hauptproblem werden kann», sagt Schlatter augenzwinkernd.
Ein weiterer Knackpunkt war die Suche nach einem Moderator. «Die Sportexperten waren wegen der Fussball-EM schon alle besetzt.» Mit Nik Hartmann (52) haben sie nun den Jackpot geknackt. «Wir hatten zuerst Angst, das sei unter seinem Niveau. Doch er schlug ein, weil auch er anscheinend badi-affin ist.»
Hartmann nimmt die Aufgabe nicht auf die leichte Schulter. «Ich erforsche seit zwei Wochen in Bibliotheken rund um den Erdball die Geschichte der ‹Arschbombe›. Ich überlasse nichts dem Zufall», witzelt er. Dank ihm stieg das Interesse schlagartig. «Beat und ich mussten mit der Geschäftsführerin mehrere Sitzungen durchführen, damit alles reibungslos über die Bühne geht», erzählt Häni.
Anmeldungen vor Ort möglich
Beim Zeitplan hatten sie auch das EM-Spiel Schweiz gegen Ungarn von 15 Uhr im Hinterkopf. Der Contest dauert von 12 bis 14.30 Uhr. «Danach können die Leute ins direkt nebenan liegende Public-Viewing des Kursaals Interlaken zügeln.» Bis 11 Uhr sind Anmeldungen möglich. «Badehosen sind ok, mit einem speziellen Kostüm steigen die Chancen auf eine höhere Punktzahl», sagt Häni. «Es zählt auch, wie kreativ der Sprung ist und wie der Aufprall und die Wasserfontäne ausfallen.»