Eine Rebellin mit Alphorn: Eliana Burki (32) hat das traditionelle Schweizer Blasinstrument in die Moderne geführt. Aus ihrem selbst entworfenen Burki-Horn, einem chromatischen Alphorn mit Waldhorn-Mundstück, kommen keine Ländlertöne, sondern virtuos geblasene Jazz-, Pop-, Blues- und Weltmusikstücke.
«Grosse Widerstände aus Volksmusikkreisen»
«Anfangs gab es grosse Widerstände aus Volksmusikkreisen, weil ich mit den Traditionen brach. Doch ich lasse mich nicht aufhalten, wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe», sagt Burki.
Auch die Tracht hat die gebürtige Tessinerin längst abgelegt – vor allem aus praktischen Gründen: «Ich konnte darin nicht richtig atmen. Und die Atemtechnik ist das Wichtigste beim Spielen.»
«Dieser warme Klang berührte direkt mein Herz»
Ihre Liebe zum Alphorn wurde geweckt, als sie fünf Jahre alt war. Eliana wartete am Ziel auf ihren Vater, den damaligen Radrennfahrer und heutigen Sportarzt Adrian Burki (64), als sie das Instrument zum ersten Mal hörte. «Dieser warme Klang berührte direkt mein Herz. Von da an war klar, dass ich das lernen wollte.»
Seit über zehn Jahren kann Burki von der Musik leben. Die Wahlzürcherin spielte bereits in New York, Caracas und Berlin. «Am verrücktesten war es in Singapur auf dem Helikopterlandeplatz eines Wolkenkratzers», sagt Burki. Dass sie schwindelfrei ist, bewies sie auch vergangene Woche, als sie ihr neues Album «Arcadia» auf der Dachterrasse des Migros-Hochhauses in Zürich taufte. «In der Höhe ist der Klang einzigartig», so die Alphornistin.
«Die Trennung war sehr schmerzhaft»
Die CD entstand mit dem deutschen Erfolgsproduzenten Christian Lohr (47), der auch für Weltstars wie Joss Stone (29) oder Gianna Nannini (59) gearbeitet hat. 2015 hatte sich Burki nach fast fünf Jahren von ihrem Freund getrennt, dem Aargauer Schlagzeuger Stefan Gfeller (28). Die Aufnahmen halfen ihr, die Trennung zu verarbeiten. «Sie war sehr schmerzhaft. Mich auf die Musik zu konzentrieren, war die beste Therapie!»
Nun ist sie bereit für einen neuen Lebensabschnitt. Eliana Burki mit einem Augenzwinkern: «Den Glauben an die grosse Liebe habe ich nicht aufgegeben!»