Moderatoren-Legende Kurt Aeschbacher (71) stellte gestern Montag bei Blick TV seine «Solidaritätsbox» vor, die älteren Mitbürgern helfen soll, in der Coronavirus-bedingten Isolation nicht zu vereinsamen, zu Hause und in Pflegeheimen. «Letztes Wochenende sass ich vor dem Computer und dachte: Was bedeute diese Situation für Menschen, die nicht mehr raus können? Und weil ich auch selber verpackte Geschenke liebe, kam ich auf die Idee einer Solibox. Ähnlich einem Fresspäckli wie früher beim Militär, doch nun mit geistigem Futter.»
Die Kartonschachtel ist gefüllt mit Magazinen und weiterem Lesestoff, Kreuzworträtseln, Jasskarten usw., die Lieferung ist gratis. Aeschbacher will jeder Box nach Möglichkeit auch eine Kinderzeichnung beilegen und bittet Schüler und Lehrer, bei der Aktion mitzumachen. «Das Wichtigste ist das Zeichen: Wir haben Dich nicht vergessen und denken an Dich. Zumal niemand weiss, wie lange die aktuelle Situation anhalten wird. Und Fernsehgucken geht einem ja auch irgendwann auf den Wecker», wie das langjährige SRF-Aushängeschild scherzhaft sagte.
Solibox-Versand soll noch diese Woche beginnen
Mehrere grosse Schweizer Verlagshäuser wie auch Ringier sind mit ihren Publikationen dabei, über hundert Altersheime haben ihr Interesse schon zugesagt. Noch diese Woche will Aeschbacher mit dem Versand beginnen. «Das Feedback, auch über Social Media, ist überwältigend. Wir haben bereits Tausende von Rückmeldungen.» Nebst dem Gefühl einer totalen Verunsicherung sieht Aeschbacher diese ungewöhnlichen Tage gleichzeitig als Chance. «Miteinander zu überlegen, was es überhaupt heisst, zusammen zu sein. Das ist in den letzten Jahren in dieser auf Selbst-Optimierung angelegten Gesellschaft viel zu kurz gekommen. Wenn ich sehe, dass in den Quartieren jüngere Menschen den älteren helfen, rührt das mein Herz. So etwas wäre noch vor einem Monat nicht denkbar gewesen.»
«Der Rest ist Schicksal»
Der charismatische Medienmann, der seit 2012 das Magazin «50plus» verlegt, gehört selber zu einer Risikogruppe. «Ich versuche mich genau so zu verhalten, wie man weiss, dass es jetzt nötig ist. Hände waschen, auf direkte Kontakte zu verzichten und wenig unterwegs zu sein. Ich denke, der Rest ist Schicksal.» Eine wichtige Veränderung im täglichen Verhalten ist Aeschbacher an sich bereits aufgefallen: «Ich habe das Telefon wieder entdeckt. Ich sprach mit Freunden in Italien und mit isolierten Menschen anderswo. Es tut gut, wenigstens liebe Stimmen zu hören, wenn man sie schon nicht sehen kann.»
Alles Weitere unter www.solibox.ch
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