Fünf Jahre nach dem berühmtesten Dorfstreit der Schweiz
Hans Schenker rechnet ab

Hans Schenker hat ein Buch über seine Zeit in Lauenen im Berner Oberland geschrieben, wo er einst den berühmtesten Dorfstreit der Schweiz hatte. SonntagsBlick präsentiert exklusiv Auszüge aus der ebenso bitter-bösen wie herrlich-komischen Abrechnung.
Publiziert: 30.10.2017 um 21:13 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 11:57 Uhr
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Autor Schenker: «Ist der Roman zu stark, bist du zu schwach.»
Foto: Peter Gerber
Matthias Mast

Vor zwei Jahren endete ein Albtraum für das Schauspieler- und Wirteehepaar Isa­belle von Siebenthal (60) und Hans Schenker (65): Sie verliessen das Hotel Wildhorn in Lauenen BE, wo sie während fünf Jahren gewirtet und sich schliesslich mit der Bevölkerung zerstritten hatten.

SonntagsBlick berichtete wiederholt ausführlich über die Dorfposse. Nun legt Schenker ein Buch darüber vor. «Natürlich hat die Verarbeitung auch etwas von einer Abrechnung», lacht Schenker.

Er weiss, dass er sich weit aus dem Fenster lehnt

In seinem Roman «Heim-Weh» heissen die Hauptpersonen nicht Isabelle und Hans in Lauenen, sondern Heidi und Peter in Lahnalp. «Damit mir niemand juristisch an die Wäsche kann: Ich habe kein Sachbuch über Lauenen geschrieben, sondern einen fiktiven Roman über Lahnalp», betont der Künstler.

Darin teilt er kräftig aus. Über die Lahnalper Jugendlichen zum Beispiel schreibt er: «Die überall schamhaft herumdrucksen, als hätten sie etwas ausgefressen, und unentwegt rot anlaufen, weil sie sich in ihrer Verzweiflung irgendwo im Hühner- oder Schweinestall ­einen runtergeholt haben.»

Schenker weiss, dass er sich weit aus dem Fenster lehnt. «Ich bin Schauspieler und habe deshalb einen theatralischen, überzeichneten Gestus gebraucht. Ich arbeitete unter dem Motto: ‹Ist der Roman zu stark, bist du zu schwach›.»

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