BLICK: Sie zeigen Ihre Bilder erstmals im grösseren Rahmen. Weshalb hat es so lange gedauert?
Büne Huber: Ich posaune seit 25 Jahren durch die Gegend, dass ich schon länger male, als ich Musik mache. Irgendwann ist ganz einfach der Druck zu gross geworden. Die Leute sagten: Du malst sicher gar nicht, das ist alles bloss Schwindel. Vor eineinhalb Jahren haben wir dann erstmals darüber gesprochen, Musik und Bilder zu verbinden. Wir haben hier Platz für unsere Bühne. Und mit dem Auditorium einen geeigneten Raum für die Ausstellung. Ein Problem war: Zu tollen Songs gab es teilweise unterirdische Bilder. Die musste ich überarbeiten.
Sonstige Schwierigkeiten?
Diese Reise zurück hat mich belastet. Ich bin froh, mit der Ausstellung auch einen Teil der Vergangenheit abschliessen zu können. Wie im Song «Guet Nacht, Elisabeth», den «Sack mit den Souvenirs» an den Wegrand zu stellen. Man kann nicht immer alles «mitschleipfe», das hält der stärkste Mensch nicht aus. Dazu hatte ich keinen blassen Schimmer, wie man eine Ausstellung macht. Doch die beiden Kuratoren Demian Wohler und Dan Jakob haben mir sehr geholfen dabei.
Wie sieht das Zusammenspiel zwischen den Bildern und der Musik konkret aus?
Wir haben fünf Bläser auf der Bühne, das erinnert mich an die Trompeten von Jericho. Wahrscheinlich bringen wir das Landesmuseum zum Einsturz. Im Ernst: Das Repertoire orientiert sich an den Themen der Bilderausstellung. Die Bühne ist transparent. Es gibt LED-Wände, die mit Visuals aus meiner Bilderwelt bespielt werden.
Sie haben neuerdings ein externes Atelier, malen nicht mehr zu Hause.
Ja, ich musste mein Atelier zügeln. Mein 18-monatiger Sohn war fasziniert, wollte mir immer helfen. Ich habe nun einen ehemaligen Stall in jenem Haus in Bern gemietet, wo einst der berühmte Schriftsteller Hermann Hesse wohnte. Es ist immer mein Traum gewesen, alles zu vereinen, das Private und das Berufliche. Früher hat das funktioniert. Die Band ist zu mir gekommen, wir haben zusammen gegessen und dann Aufnahmen gemacht. Und wenn wir einen bestimmten Klang wollten, haben wir Christian Brantschen mit der Orgel in die Badewanne gesetzt. Diese Einheit musste ich jetzt vorübergehend auflösen. Doch mein Leben steht unter einem guten Stern.
Wo liegen die Unterschiede zwischen den Künsten?
Beim Malen stehe ich weniger unter Beobachtung. Und das Autobiografische ist schwieriger zu verstecken. Malen ist intensiver, die Menschen sehen tiefer in den Künstler hinein. Aber heute geht das vielen zu weit. Es geht nur noch um Daumen hoch und Daumen runter, um Likes und Dislikes.
Wie ist es mit der Inspiration? Sind die Quellen die gleichen?
Der Flow ist wichtig, das Hineinkommen. Aber man muss die Grundlagen beherrschen, den Fokus schärfen.
Haben Sie einen Lieblingsmaler?
Jean-Michel Basquiat mag ich sehr, diese unglaubliche Wucht in seinen Bildern, Robert Rauschenberg oder Cy Twombly auch. Mein prägendstes Erlebnis im Zusammenhang mit dem Malen hatte ich aber mit 14 Jahren, als ich Albert Ankers Werk «Ruedi Anker auf dem Totenbett» gesehen habe, das seinen zweijährigen Sohn zeigt. Und obschon ich vom Alter her noch weit davon entfernt war, konnte ich diesen archaischen Elternschmerz bereits spüren. Das Bild machte mir Angst, verfolgte mich nächtelang.
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