Ihre Stimme ist brüchig. «Ich werde diesen Morgen mein Leben lang nicht vergessen», sagt Rita G.* (33). Dann atmet sie tief durch, flüstert: «Ich spürte, wie Rogers Herz immer langsamer schlug. Plötzlich war der Herzschlag ganz weg.»
Eineinhalb Jahre lang waren Rita und Roger Beglinger († 37), bekannt als DJ Energy, ein Paar. Am 14. August, dem Tag nach der Street Parade, starb der Musiker in seinem Bett – laut Obduktionsbericht an einer Medikamenten-Mischung. «Ob die Einnahme akzidentiell oder suizidal zum Tode geführt hat, lässt sich nicht abschliessend beurteilen», steht im Bericht.
An einen Suizid glaubt Rita allerdings nicht. Sie war die ganze Zeit bei ihm, hat genau gesehen, wie er sie für immer verliess. «Roger war nach seinem Auftritt an der Street Parade sehr erschöpft, wir gingen sofort nach Hause», erinnert sie sich. «Seine Freunde wollten mit ihm später noch an eine Party gehen, aber ein Kollege und ich haben ihn davon überzeugt, zu Hause zu bleiben.» So um ein Uhr morgens sei er eingedöst und habe dann die ganze Nacht ruhig durchgeschlafen.
Gegen elf Uhr morgens merkte Rita, wie ihr Freund im Schlaf unregelmässig atmete. «Ich habe sofort den Notarzt angerufen. Als die Atmung ganz aussetzte, versuchte ich ihn zu reanimieren.» Vergeblich. «Roger ging friedlich und ohne Schmerzen. Aber leider viel zu früh.»
Fast zwanzig Jahre lang gehörte DJ Energy zu den bekanntesten Party-Machern der Schweiz. «Doch der Job hat ihn auch viel Energie gekostet», sagt Rita. Bei einem Sturz zog er sich im Juli eine Verletzung am Ohr und einen Sehnenriss an der Schulter zu. Wegen seinem Auftritt an der Street Parade hat er die Operation um einige Wochen verschoben. Deshalb nahm er Schmerzmittel.
Den Tod des Star-DJs kann sich Rita nur so erklären: «Es kam an diesem verhängnisvollen Morgen alles zusammen – Stress, Übermüdung, Medikamente. Das war zu viel für seinen erschöpften Körper.» Sie sei bis heute zutiefst bestürzt, dass Roger nicht mehr da sei. «Er wird immer in meinem Herzen bleiben.»