Francine Jordi (40) legte den Grundstein ihrer Gesangskarriere am Neuenburgersee. Zwei Jahre bevor die Sängerin mit dem Titel «Das Feuer der Sehnsucht» den Grand Prix der Volksmusik 1998 gewann, trat sie in das damalige Konservatorium, die heutige Musikhochschule, in Neuenburg ein. Nun soll diese den Sparmassnahmen zum Opfer fallen, die Neuenburger Kantonsregierung will sie schliessen. «Bei der Ausbildung zu sparen, das geht gar nicht», ärgert sich Francine Jordi, «da sammeln wir mit der Aktion ‹Jeder Rappen zählt› für Auszubildende im Ausland und schliessen gleichzeitig Schulen im Inland, das ist völlig daneben.»
Francine Jordi ist auch diplomierte Opernsängerin
Die Sängerin ist ihrer ehemaligen Ausbildungsstätte dankbar: «Da habe ich gelernt, mit meiner Stimme professionell umzugehen. Nur deshalb habe ich es geschafft, mein Konzertpensum über 20 Jahre ohne Stimmbandprobleme durchzuhalten», sagt Francine Jordi. Neun Jahre besuchte sie die Hochschule, die sie mit dem Solistendiplom abschloss. Zur Krönung des Studiums debütierte die Volksmusikerin als Papagena in Mozarts «Zauberflöte».
Nur die Hochschule Neuenburg bot Jordi die Chance zur Doppelkarriere
Neuenburg bot Francine Jordi als einzige Schweizer Musikhochschule die Chance, eine Ausbildung als klassische Sängerin zu absolvieren und gleichzeitig die Karriere als Volksmusiksängerin weiter zu verfolgen. «Meine Gesangslehrerin Jeanne Roth war eine wunderbare Ausbildnerin und Karriereförderin», erinnert sich Francine Jordi an ihre Studienzeit. «Francine ist äusserst diszipliniert, nur deshalb war es ihr möglich, auf der klassischen und auf der volkstümlichen Schiene Erfolg zu haben», lobt Jeanne Roth ihre ehemalige Schülerin, die im Laufe der Jahre zu einer Freundin wurde.
Jordi sammelt Unterschriften gegen die Schliessung ihrer ehemaligen Schule
Zusammen mit Francine Jordi engagiert sie sich gegen die geplante Schliessung: «Noch ist das letzte Wort nicht gesprochen, im Januar werden wir bei der Regierung eine Petition einreichen», so Jeanne Roth. Francine Jordi weibelt via Facebook und Whatsapp für den Erhalt der Hochschule und sammelt Unterschriften, denn «Mein Konsi darf nicht sterben», so Jordi.