Fitness-Königin Cindy Landolt
«Frauen mit Muskeln sind sexy!»

Cindy Landolt hat es von der Miss-Kandidatin zur Fitness-König geschafft. Im Interview spricht die 80 Kilo-Frau über weibliche Rundungen, Nachwuchs und Konkurrenz.
Publiziert: 03.04.2015 um 19:52 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2018 um 00:06 Uhr
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Besonders stolz ist Cindy Landolt auf ihre Beine. Die Oberschenkel haben einen Umfang von 64 Zentimetern.
Foto: Jorma Müller
Interview Esther Jürs

Wie lange hat es gedauert, sich Oberschenkel mit einem Umfang von 64 Zentimeter anzutrainieren?
Cindy Landolt: Ich habe mit 16 mit dem Krafttraining begonnen. Sechs Jahre später bin ich dann intensiv eingestiegen. Und heute, weitere acht Jahre später ist mein Körper das Resultat vieler Jahre intensivem Training. Eine meiner besten Entscheidungen, die ich jemals getroffen habe.

Warum tut man sich den ganzen Stress an?
Ich betrachte das nicht als Stress. Ich geniesse die Herausforderung und so lange ich physisch einen solchen Lebensstil leben kann, werde ich es so weiter machen.

Gibt es Momente, wo Sie sich Ihre alte Figur von 60 Kilogramm, die Sie während Ihres zweiten Platzes bei der Miss Zürich Wahl 2005 hatten, zurück wünschen?
Nein, ich bin ja auch jetzt schlank. Es ist nur eine andere Art von Dünnsein, als sie die Gesellschaft versteht. Ich bin stolz auf meine Kurven, trage Röcke und High-Heels, wie ich es früher auch getan habe.

Und dennoch polarisiert Ihr Körper. Nicht immer nur im Positiven ...
Klar, ich erwarte nicht, dass mein Körper jedem gefällt. Auf der Strasse sind die Leute zurückhaltend. Ins Gesicht gesagt hat mir noch niemand, dass er meinen Körper schlimm findet.

Wie oft werden Sie mit dem Vorurteil, Sie hätten Ihre Muskeln Steroiden zu verdanken, konfrontiert?
Das kommt schon mal vor. Die Leute, die mich danach fragen sind dieselben, die die Kapazitäten von einem natürlichen Training nicht verstehen. Wenn sie dann jedoch zu mir kommen und sehen, wie ich trainiere, merken sie schnell, dass an mir alles echt ist.

Wie oft wurden sie Ihnen angeboten?
Noch gar nicht! Ich bewege mich nicht in diesen Kreisen und mache keine Wettkämpfe. Meine Trainings- und Ernährungsphilosophie stützt sich auf natürlicher Kraft und Gesundheit.

Auf welches Körperteil Ihrer 110-70-110 Masse sind Sie besonders stolz?
Auf meine Beine, die trainiere ich sehr intensiv.

Sie haben sich vor zwei Jahren die Brust vergrössern lassen. Gehört das zur Fitness-Szene dazu?
Ich habe vier Jahre über den Eingriff nachgedacht. Wenn man viel trainiert, schrumpft die Oberweite, denn der Körperfettanteil geht durch intensives Training zurück. Das ist ganz normal und somit wohl auch üblicher, dass Frauen in der Szene sich eher einer Brust-OP unterziehen.

Und wieso Sie?
Ich wollte, dass meine Proportionen wieder stimmen. Ich habe ein gutes Füdli aber meine Oberweite war plötzlich viel kleiner. Ich würde es übrigens sofort wieder machen lassen.

Ihr Lebensstil erfordert viel Disziplin! Können Sie sich daran erinnern, wann Sie das letzte Mal ein Stück Schokoladenkuchen auf dem Teller hatten?
Ich bin nicht so die Süsse. Deshalb kann ich mich auch nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal Lust auf Schoggi hatte. Ich bevorzuge lieber ein gutes Stück Fleisch.

Bei Ihnen gibt also keinen «Cheating Day»?
(lacht) Nein, denn dabei bescheisst man sich nur selbst.

Und wieviele Tage im Monat gibt es, an denen Sie sich mit den Muskelbergen nicht weiblich fühlen?
Ich fühle mich sehr weiblich. Heute sogar mehr, als noch früher. Muskelmasse ist sexy – auch bei Frauen.

Was sagt Ehemann Gareth (37) dazu?
Er ist ein taffer Engländer und kann damit gut umgehen. Auch wenn meine Beinmuskeln stärker sind als seine.

Ist Nachwuchs bei Ihnen eigentlich ein Thema?
Bislang noch nicht. Damit lassen wir uns besser noch ein wenig Zeit. In der Zukunft wird das sicher ein Thema sein.

Weil Sie Ihren exklusiven Centurion-Club weiter ausbauen wollen? Haben Sie keine Angst vor der jungen Konkurrenz wie dem Luzerner Fitnessmodels Anja Zeidler?
Ich mache mir keine Sorgen über andere. Wenn, dann betrachte ich meinen persönlichen Fortschritt als grösste Konkurrenz.

Und das läuft ausgezeichnet – was haben Sie sich von der ersten Million geleistet?
(lacht) Es läuft wirklich super! Meine erste Million habe ich noch nicht ausgegeben. Von der zweiten habe ich mir neue Autos gekauft.

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