Sie sind ihr ganzer Stolz! Prominente Eltern wie Christa Rigozzi (35), Frieda Hodel (35), Max Loong (38) oder Michelle Hunziker (41) posten auf ihren Instagram-Profilen haufenweise Bilder ihrer kleinen Kinder, wollen ihr Elternglück mit der ganzen Welt teilen.
«Man zeigt Fotos aus der frühen Kindheit nicht jedem»
Doch das geschieht nicht ohne Risiko, wie Experten gegenüber BLICK betonen. «Die ersten Lebensjahre werden als etwas sehr Privates und Persönliches angesehen, man ist noch nicht bereit für die Welt», sagt Kinder- und Jugendpsychologe Alan Guggenbühl. «Zudem zeigt man Fotos aus der frühen Kindheit nicht jedem. Wenn sie alle schon publik sind, kann dies die Kinder später irritieren.»
Es werde von der weiteren Entwicklung der Beziehung zu den Eltern abhängen, ob sie die öffentlichen Auftritte gut finden oder nicht, sagt Christian Zürni, Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie. «Es kann sein, dass bei einem Beziehungskonflikt ältere Kinder oder Jugendliche solche Erinnerungen im Nachhinein missbilligen», erklärt er.
Es sei sogar möglich, dass die Promikinder von den Mitschülern gehänselt werden. «Es kann durchaus sein, dass sich andere Kinder dazu negativ verhalten. Und neidische Reaktionen können das soziale Leben solcher Kinder durchaus belasten.» Dies besonders in der Pubertät, wie Alan Guggenbühl anfügt. «In dieser Phase möchten viele nicht, dass alle wissen, wie man als Baby ausgesehen hat.»
Lieber Familien- statt typische Kinderfotos
Die Experten raten den prominenten Eltern, eine kinds- und familiengerechte Art der Selbstdarstellung zu wählen. «Ich würde Fotos ins Internet stellen, auf denen man sich als Gesamtfamilie präsentiert, und offiziell – also nicht typische Kinderfotos», so Allan Guggenbühl. Zudem sei wichtig, dass die Kinder nicht gegen ihren Willen zu diesen Aufnahmen aufgefordert oder gar gezwungen worden seien.
Denn: «Wenn die Szenen ein fröhliches und gutes gemeinsames Erlebnis mit den Eltern oder einem Elternteil bedeuten, dann kann dies ganz im Gegenteil eine schöne Erinnerung darstellen», fügt Christian Zürni an. «Und weil Kinder von sehr beschäftigten prominenten Eltern auch unter Entbehrungen leiden, können solch gemeinsame Erlebnisse bestenfalls auch einen Ausgleich darstellen.» (wyt)