Ex-Wetterfrosch zog zu seinem Mann
Thomas Kleiber spricht über sein neues Leben in Kanada

Ex-Moderator Thomas Kleiber sagt, wie es in in seiner Wahlheimat Kanada läuft – und welche Hürden er zu meistern hat.
Publiziert: 26.03.2019 um 08:31 Uhr
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Aktualisiert: 26.03.2019 um 09:20 Uhr
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Ex-SRF-Wetterfrosch Thomas Kleiber zeigt sein neues Leben in Kanada.
Foto: Instagram

Er lebt jetzt in Kanada bei seinem Mann: «Meteo»-Moderator Thomas Kleiber (47) sagte im November 2018 tschüss, hörte nach elf Jahren beim SRF auf. Der Wetterfrosch zog in die Provinz Québec, in der Schatz David (28), ein Umweltwissenschaftler, lebt.

Jetzt schildert der Auswanderer, wie sich sein neues Leben in der Wahlheimat gestaltet – nämlich ziemlich schneereich! «Seit letztem Dezember lebe ich in Kanada. Nebst viel Schnee habe auch schon einiges anderes erlebt. (Enorm viel Schnee zum Beispiel)», witzelt er auf Social Media.

Es sei so viel Schnee gefallen, dass selbst den zähen Quebecern die Geduld ausgehe. «Der Winter kam bereits viel zu früh im Oktober und seit Anfang November liegt ununterbrochen Schnee. Im Dezember und Januar verwandelten Eisregen die Strassen mehrfach in Rutschbahnen und nun legen immer wieder Schneestürme die Region lahm», schreibt er. Auf mehreren Fotos zeigt Kleiber, wie viel von den weissen Massen auch rund um sein Haus liegen. Zu einem Bild, das ihn im Schnee liegend zeigt, schrieb er scherzhaft, dass in Kanada die Badesaison eröffnet sei. Ein anderer Schnappschuss zeigt ihm beim Schnee schaufeln auf dem Dach.

Pommes-Frites in Sauce seien «besser, als sie klingen»

Auf Instagram präsentiert der Meteorologe auch kulinarische Besonderheiten seiner neuen Wohnregion. «Poutine: Das sind Pommes-Frites in Sauce und mit Quietsch-Käse überstreut. Der Kanadier liebts», schreibt er zu einem Bild aus einem Restaurant. «Man weicht knusprige Pommes-Frites mit Sauce ein und streut Würfelchen von mildem Halbhartkäse darüber.» Poutine sei quasi ein Verbrechen an Lebensmitteln, welches aber schlussendlich viel besser sei, als es klinge, findet er.

Umstellen musste sich Kleiber nicht nur klimatisch und gastronomisch, sondern auch sprachlich – wegen des speziell klingenden Französisch an Kanadas Ostküste. «Die Aussprache liegt irgendwo zwischen Englisch, Französisch und was-weiss-ich-was», resümiert er. «Aber ehrlich gesagt, ich finde es gar nicht so schlimm.» Er habe einen Vorteil: Sein Französisch sei «so mies, dass ich mich praktisch ganz neutral der Sache annähern kann.»

Stottern in der Bäckerei, 1800 Stunden Französischkurs

Die Einheimischen würden, was die Sprache angehe, aber wacker helfen, die Leute seien sehr geduldig. «Wenn ich etwa in einer Bäckerei in Québec unverständlich vor mich hin stottere, dann fragt die Angestellte solange freundlich nach, bis sie mich versteht. Das kann fast beliebig lange gehen. Das Limit ist meist nicht ihre Geduld, sondern die Öffnungszeiten.» Die Sprachhilfe kommt auch von ganz offizieller Seite. Als Immigrant habe er Anrecht auf 1800 (!) Stunden Französisch-Kurs. Gratis. «Was für eine Willkommensgeste! Als David (mein Mann) in die Schweiz zog, musste er die Sprachkurse selber bezahlen», findet er. «Da könnte die Schweiz noch glatt etwas von Québec lernen.»

Trotz all dieser Umstellungen: Ihm gefalle es in Kanada, resümiert der einstige Wetterfrosch. Fügt aber an: «Aber natürlich vermisse ich auch meine lieben Freunde auf dem alten Kontinent», schreibt er. Und auch das Wetter-Dach bei SRF. «Aber die ewig gleiche Routine nicht.» (wyt)

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