Früher arbeitete er mit den Stars und Sternchen zusammen, heute steht Frank Richter (36) als Komiker auf der Bühne. Dort erzählt er von seinen eigenen Erlebnissen. Unter anderem: «Ich war mit meiner Grossmutter im Namen der Zeugen Jehovas unterwegs.» Um neue Anhänger zu finden, begleitete er sie mit dem «Wachtturm» im Gepäck von Haustür zu Haustür.
Selbst sei er allerdings nie Teil der umstrittenen Sekte gewesen, sagt er im Interview mit BLICK. Seine aus Deutschland stammende Oma war Mitglied der Glaubensgemeinschaft. «Sie verlor im Zweiten Weltkrieg ihren Mann. Danach fand sie dort Trost.» Auch Richters Eltern und die anderen Familienmitglieder wollte die Dame von ihrem Glauben überzeugen, «doch diese Versuche wurden nur belächelt. Was nicht heisst, dass wir nicht akzeptiert haben, dass sie nun in dieser Gemeinde leben will.»
Mit dem Koks in der Mikrofonfalle
Das ist nur ein Thema, das Frank Richter in seinem Bühnenprogramm «Promi-Richter» behandelt. Der Fokus liegt grösstenteils auf seiner ehemaligen Arbeit: Er war mehrere Jahre für SRF als People-Reporter unterwegs.
Jetzt rechnet er mit der Schweizer Cervelat-Prominenz ab. «Es gibt viele skurrile Dinge, die ich in meiner Journalistenzeit erlebt habe.» So habe eine Gattin eines Prominenten unbewusst ihr Mikrofon mit auf die Toilette genommen, woraufhin das ganze Fernsehteam ihr beim Kokainkonsum zuhören konnte. «Oder einmal war ich bei der Miss-Bern-Wahl dabei, bei der Ex-Bachelor Vujo zusammen mit GC-Coach Uli Forte in der Jury sass und während der ganzen Veranstaltung ein Champions-League-Spiel auf dem Handy verfolgte und währenddessen ein Bier nach dem anderen trank.»
Andreas Gabalier habe eine Knopfdruck-Persönlichkeit
Schlechte Erfahrungen habe der Komiker, der auch Gags für den Amazon-Sprachdienst Alexa schreibt, selbst in der ganzen Zeit wenige gemacht. «Einzig die Managements der verschiedenen Prominenten haben unseren Arbeitsalltag teilweise sehr erschwert», meint er. Andreas Gabalier (35) habe ihn mit seiner «Knopfdruck-Persönlichkeit» zudem aus der Fassung gebracht. «Er schien nicht so wirklich Lust auf das Interview zu haben. Doch sobald die Kamera an war, war er höchst erfreut und mit Energie dabei.» Etwas, was Richters Mutter nicht glauben konnte. Sie sei schliesslich ein Riesen-Fan des Volks-Rock-'n'-Rollers: «Darum meint sie immer: ‹Frank, das lag bestimmt an dir, der muss total nett sein›», erzählt Richter. Und witzelt: «Vielleicht sollte ich für meine Mama öfter Lederhosen tragen.»
Am 10. Oktober 2020 um 20 Uhr tritt Frank Richter im Flügelwest Schaffhausen auf. Weitere Termine gibts auf seiner Webseite.