Treu stand er Bo Katzman (63) während 30 Jahren zur Seite und half ihm, zu einem der bekanntesten Sänger der Schweiz zu werden. Doch jetzt ist das Band der Freundschaft zwischen Manager Edgar Lehmann (51) und Katzman zerrissen. Die beiden haben ihre Geschäftsbeziehung beendet, sprechen nicht mehr miteinander. Katzman wirft Lehmann vor, dass er im Januar hinter seinem Rücken eine eigene Agentur ins Leben gerufen habe. «Dass er das gemachte Nest verlässt und eine Firma im gleichen Segment gründet, ohne sich mit mir abzusprechen, ist die grosse Enttäuschung.» Zumal er davon erst Ende April durch eine Drittperson erfahren habe, klagte Katzman gestern gegenüber BLICK.
«Das ist alles nicht wahr», kontert jetzt Lehmann. «Bo lügt!» Der Sänger habe von Anfang an detailliert Kenntnis gehabt von seinen Plänen. Lehmann und Katzman haben in den letzten Jahrzehnten gemeinsam die Katz Music Event AG aufgebaut. Sie gehörte einst zu den grossen Show-Agenturen der Schweiz. Ende Januar rief Lehmann selbständig Plan B Entertainment ins Leben. Die Agentur widmet sich dem Management anderer Künstler. Dies habe er seinem damaligen Geschäftspartner Katzman aber sehr wohl mitgeteilt, sagt Lehmann heute.
Und tatsächlich: BLICK liegt das Protokoll der Generalversammlung der Katz Music Event AG vom 13. Januar 2015 vor, worin geschrieben steht, dass Lehmann künftig anderen Künstlern mit Coaching, Consulting und Vermarktung zur Seite stehen darf. Im Gegenzug gründet Katzman allein eine Voice Academy. Und er vermarktet auch eigenständig sein soeben erschienenes Buch «Du bist unsterblich».
Grund für die Neuausrichtung: die aktuelle finanzielle Situation der Katz Music Event AG. Nachdem sich Bo Katzman im letzten Jahr von seinem rund 100-köpfigen Chor getrennt und einen neuen, kleineren Chor engagiert hatte, gingen die Zuschauerzahlen zurück. Im GV-Protokoll steht: «Die Tournee 2014 mit dem neuen Bo Katzman Chor hat nicht den gewünschten finanziellen Erfolg gebracht.» Nun müssten die Reserven angetastet werden, «da die Kreditoren sonst nicht befriedigt werden können».
Mangels Publikum mussten während der letzten Tournee zwei Shows abgesagt werden, der Ticketverkauf sank markant. Folge: Lohnkürzungen für alle Lohnempfänger um 50 Prozent. Und: Die Arbeitszeit wird auf 50 Prozent reduziert.
«Mit einer Lohneinbusse von 50 Prozent kann ich nicht leben», erklärt Lehmann, der am 22. April definitiv aus der Firma Katz Music Event AG ausgeschieden ist. «Deshalb kam man schon damals überein, dass jeder eine eigene Firma gründet, um die finanziellen Einbussen aufzufangen.»
Warum Katzman im Nachhinein solchen «geschäftsschädigenden Unsinn» über ihn erzähle, weiss Lehmann nicht. «Offenbar hat er doch mehr Mühe, meinen Abgang zu verkraften, als er sich zugestehen will», mutmasst er.
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