Sex sells: Eva Nidecker (37) will wieder wissen, was die die Schweizer in ihren Betten treiben. Nächsten Frühling tourt die fröhliche Baslerin für SRF wieder mit ihrem Kuschelbus durch die Schweiz, trifft in einer zweiten Staffel Dok-Serie «Liebesleben – im Bett mit Herr und Frau Schweizer» Paare und Einzelpersonen, die ihre Lust offen ausleben.
«Das Thema Sexualität ist unerschöpflich, es gibt unzählige Aspekte, die man aufgreifen und erzählen kann», freut sich Nidecker darüber, dass sie bald wieder in Stellung geht. Die erste Staffel ihrer Dok-Serie schauten im Schnitt 250'000 Zuschauer – eine sexy Quote am späteren Abend.
Mit Feingefühl und Respekt
Auf Social Media sucht sie per sofort Paare, die mit Youporn aufgewachsen sind oder die den Sex trotz Fernbeziehungen offen ausleben. Angesprochen werden auch Leute, die sich über Dating-Apps wie Tinder oder Grindr gefunden haben.
«Ich erachte es als grosses Privileg, all die Gespräche mit den Protagonisten führen zu dürfen und einen intimen Einblick in ihr Liebesleben zu erhalten», sagt Nidecker. «Entsprechend begegne ich ihnen natürlich mit dem nötigen Feingefühl und Respekt.»
Feuchte Badewanne und Umschnall-Dildos
Erstaunlich, wie viele offene Geständnisse aus der ersten Staffel noch in Erinnerung sind: Zum Beispiel jene des Rentnerpaars Klaus und Esther, das spät noch zur tantrischen Lust gefunden hatte. Das polyamore Paar Maja und Daniel, das kaum Tabus kannte, löste Staunen aus. Die beiden Lesben Christa und Barbara plauderten im öffentlich-rechtlichen TV freimütig über Umschnalldildos und Oralsex.
«Tiefe Einblicke, bewegende Schicksale, rührende Zeichen der Zuneigung – die SRF-Show ‹Liebesleben› geht ans Herz und macht fast alles richtig», lobte BLICK-Sexberaterin Caroline Fux (36) damals.
Häufung von Sex bei SRF
Trotzdem: Die Kumulation von Lustthemen bei SRF in letzter Zeit fällt auf. Nach dem Schmuddel-«Tatort» «Hardcore», der kürzlichen Porno-Nacht und heissem Sex in der eisigen Bergserie «Wilder» fragt man sich: Ist die Ankündigung einer weiteren Staffel von «Liebesleben» zum jetzigen Zeitpunkt sinnvoll? Punktet man damit bei einem Publikum, das sich eine moderne SRG wünscht? Oder wäre etwas weniger Pfuus besser?
«Sexualität ist und bleibt ein gesellschaftlich relevantes Thema, welches in der einen oder anderen Form in unseren Programmen abgebildet werden darf und soll», verteidigt SRF-Pressesprecherin Eva Wismer die zweite Staffel von «Liebesleben». «Wir machen Programm für unser Publikum und möchten Themen zur Sprache bringen, welche die Menschen bewegen und beschäftigen.»