Darum streikt die Filmbranche in Hollywood
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Blick-Redaktor erklärt:Darum streikt die Filmbranche in Hollywood

Erste Stars sagen Teilnahme ab
Filmfestival Locarno von Hollywood-Streik betroffen

Der Streik in Hollywood beeinflusst das diesjährige Locarno Film Festival: Der britische Schauspieler Riz Ahmed hat seinen Besuch abgesagt, sein schwedischer Kollege Stellan Skarsgård verzichtet gar auf seinen Award.
Publiziert: 27.07.2023 um 17:02 Uhr
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Aktualisiert: 27.07.2023 um 17:24 Uhr
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Das Filmfestival Locarno muss wegen der Sag-Aftra-Streiks von Schauspielendenden und Filmschaffenden nun mit Absagen rechnen.
Foto: keystone-sda.ch

Die Festivalleitung eines der renommiertesten Filmfestivals Europas, des Filmfestivals Locarno TI, teilte am Donnerstag mit, dass aufgrund der Streiks von Schauspielenden und Filmschaffenden erste Stars ihre Teilnahme abgesagt haben.

Der schwedische Schauspieler Stellan Skarsgård (72), der mit dem Leopard Club Award ausgezeichnet werden sollte, hat aufgrund des Sag-Aftra-Streiks entschieden, auf den Preis zu verzichten. «Er stellt sich damit solidarisch hinter die verschiedenen Professionals der Branche, die Mindestlöhne und die faire Verteilung von Tantiemen fordern», hiess es in der Medienmitteilung des Festivals. Die Filmvorführungen seien von den Absagen allerdings nicht betroffen und Skarsgård lasse es sich auch nicht nehmen, ins Tessin zu reisen. Öffentliche Auftritte werde er aber nicht wahrnehmen.

Auftritt von Cate Blanchett noch unsicher

Weiter stellen sich die Schauspielerin Molly Gordon (27) sowie die Schauspieler Ben Platt (29) und Noah Galvin (29) hinter die Streikenden. Die Vorführung ihres Filmes «Theater Camp» muss ohne das Trio stattfinden. Offen ist noch, ob der wohl bekannteste Star den Streik brechen wird: Cate Blanchett (54) sollte eigentlich den Film «Shayda» vorstellen, bei dem die Australierin als Produzentin mitgewirkt hat. «Wir arbeiten eng mit dem Team des Filmes zusammen, um die Bedingungen für ihre Teilnahme festzulegen», teilt das Filmfestival weiter mit.

Die Schauspieler-Gilde Sag-Aftra hat mehr als 160'000 Mitglieder, darunter Schauspieler für Film und Fernsehen, Stuntleute, TV-Journalistinnen und Moderatoren. Der Streik betrifft aber nur Schauspielende für Serien und Filme. Für sie ist die Mitgliedschaft in Sag-Aftra häufig eine unabdingbare Voraussetzung, um in der US-Unterhaltungsbranche überhaupt an Schauspieljobs zu kommen, viele Produktionen schreiben sie sogar vor. Ausserdem ermöglicht Sag-Aftra ihnen den Zugang zu Krankenversicherung und Altersvorsorge – zwei Aspekte, die in einer unsicheren Branche für viele extrem wichtig sind.

Der Streik ist verbindlich, die Schauspielerinnen und Schauspieler dürfen nun nicht mehr vor der Kamera arbeiten. Produktionen mit nicht-gewerkschaftlich organisierten Schauspielern könnten theoretisch weitergehen, aber Sag-Aftra hat bereits angekündigt, bei künftigen Mitgliedsanträgen auch abzufragen, ob ein Kandidat zu den Streikbrechern zählte.

Das 76. Filmfestival Locarno findet vom 2. bis 12. August 2023 statt. (grb/SDA)

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