Keine Rolle ging ihm bisher so nah! «Tatort»-Kommissar Stefan Gubser (58) stand im Februar in der Türkei für das Flüchtlingsdrama «Bon Voyage» vor der Kamera. «Das war mein bisher emotionalster Dreh», sagte er damals.
Gradmesser für die Oscars
Jetzt wühlt der Film, der an den Original-Schauplätzen gedreht wurde, das internationale Publikum auf. Am 22. Juni feiert die Co-Produktion des Zürcher Unternehmens Dschoint Ventschr und des Schweizer Fernsehens Weltpremiere am Filmfestival im kalifornischen Palm Springs. «Wir freuen uns sehr, dass wir dort ins Rennen gehen können», sagt Produzent Joël Jent (33). Das Festival gilt als Gradmesser für die Oscars, die Gewinner werden stets als Favoriten gehandelt.
Mehr Solidarität
Die Aufmerksamkeit ist Jent und Regisseur Marc Wilkins (39) mehr als recht. «Wir haben diese Geschichte mit Überzeugung gedreht. Wir waren schockiert darüber, wie Europa mit der Flüchtlingskrise umgeht.» Jetzt wollen die Filmemacher zu mehr Solidarität aufrufen. Dabei denken sie auch an ihren heimlichen Star im Film. Das palästinensische Mädchen Hala (5) spielt quasi ihre eigene Geschichte. Sie lebt heute in einem Flüchtlingscamp in Instanbul.
«Die Leute sollen spüren, was für Katastrophen sich vor Ort abspielen», so Gubser. Und Jent ergänzt: «Halas Blick ist eindringlich! Wir hoffen, dass er so viele Menschen, wie möglich erreicht.»