Er war jung und brauchte das Geld
Anatole Taubman über seine Escort-Vergangenheit

Der Zürcher Schauspieler Anatole Taubman hat mit 44 Jahren schon viel erlebt – unter anderem arbeitete er in New York als sogenannter «Walker» – als Escort-Boy, um sich die Ausbildung als Schauspieler zu finanzieren.
Publiziert: 16.10.2015 um 23:56 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 20:44 Uhr
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Anatole Taubman ging in New York mit wohlhabenden Damen aus, um sich die Schauspielausbildung zu finanzieren.
Foto: Getty Images

Er wuchs im Heim auf und schaffte es bis nach Hollywood – der Zürcher Schauspieler Anatole Taubman (44) ist ein bekanntes Gesicht in den grossen Hollywood-Produktionen – wenn auch fast immer als Nebendarsteller. Er spielte an der Seite von Daniel Craig (47) im James Bond-Abenteuer «Ein Quantum Trost» und war ebenso in «Captain America: The First Avenger» zu sehen.

Doch dass Taubman von der Schauspielerei leben konnte, war nicht immer so. Während seiner Schauspielausbildung in New York verdiente er sein Geld als sogenannter «Walker». «Das war Anfang der Neunzigerjahre, vor dem Internet», erklärt er im Interview mit der «SI Style». «Es war damals total normal, dass Singles und verwitwete oder geschiedene wohlhabende Frauen ab einem gewissen Alter und mit einem reichen Gesellschaftsleben in Manhattan nicht alleine ausgingen. Also buchten sie einen Begleiter.»

«Für dich war ich Pierre. Und für dich Darling – bin ich Jean-François»

Taubman war für diesen Job sogar bei einer Firma namens «New York's Finest» unter Vertrag. «Ich hatte Spass und verdiente gut», sagt er über seine Zeit als Escort-Boy. Bei diesen Dates benutzte er nie seinen richtigen Namen. Dass es da mal zu einer peinlichen Situation kam, war praktisch vorprogrammiert: «Ich begleitete eine Lady und traf auf eine frühere Kundin. ‹Oh, Pierre, schön dich zu sehen!› Darauf meine Dame: ‹Ich dachte dein Name ist Jean-Francçois?›» Daraufhin habe er erklärt: «Für dich war ich Pierre. Und für dich Darling – bin ich Jean-Francçois.»

Und wenn eine Kundin mehr wollte? «Im Vertrag mit meiner Agentur gab es verbindliche Regeln. Eine davon besagte, dass ich von mir aus nie ein solches Angebot machen durfte.» Die Angebote kamen von den Damen – jedoch könne Taubmann diese an einer Hand abzählen. Der Job sei die beste Lebensschule für ihn gewesen. «Ich hatte nur mit dynamischen, modernen, intelligenten, humorvollen und unabhängigen Frauen von einer grossen inneren Schönzeit zu tun», schwärmt der Schauspieler heute über diese Zeit. (paf)

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