Heute würde sich Elvis Presley zum Geburtstag sein Lieblingsessen gönnen: ein zuckersüsses Erdnussbutter-Bananen-Sandwich. Dazu hätte er eine Flasche Champagner geköpft, neben Pepsi-Cola das Lieblingsgetränk des King.
Doch Elvis starb am 16. August 1977 mit 42 Jahren auf seinem Anwesen Graceland in Memphis am plötzlichen Herztod. Für seine Fans aber lebt der King ewig weiter. Weltweit zelebrieren sie den 80. Geburtstag ihres Idols. So auch in Basel: Dort lädt Jacqueline Raphael (51) zum Fest in die Bar mit dem passenden Namen Peanuts (engl. Erdnüsse) am Barfüsserplatz.
Die Mutter zweier erwachsener Kinder gründete 1993 ihren eigenen Elvis-Fanklub. Seither organisiert sie jährlich mehrmals Reisen nach Memphis. «Ich war über sechzig Mal in Graceland. In seinem Zuhause fühle ich mich Elvis am nächsten», sagt Jacqueline Raphael. Auf ihren Reisen lernte die Baslerin Bandmitglieder des King kennen, traf Leibwächter oder Krankenschwester und sogar sein einziges Kind Lisa Marie Presley (46). «Lisa bedankte sich bei mir für das Engagement für ihren Vater und versprach, bald einmal in die Schweiz zu kommen», so die Fanklub-Präsidentin.
Jacqueline Raphael hat ihre Lebensaufgabe gefunden: «Ich möchte, dass der King für immer in positiver Erinnerung bleibt – dafür sorge ich in der Schweiz.» Zum Fan wurde sie 1973. Ihre Mutter war nach der Scheidung in die USA ausgewandert, Jacqueline Raphael besuchte sie jährlich. Als Elvis dann 1977 starb, brach für den Teenager eine Welt zusammen. «Lehrer und Mitschüler haben kondoliert. Es war, als wäre ein Familienmitglied gestorben.»
Jacqueline Raphael erklärt ihre bis heute andauernde Faszination so: «Kein anderer Musiker ist so vielseitig wie Elvis. Ausserdem war er auch als Mensch vorbildlich und beschenkte jährlich zu Weihnachten grosszügig Krankenhäuser und wohltätige Einrichtungen.»
Was hält sie von verrückten Gerüchten, Elvis sei gar nicht tot, sondern würde beispielsweise als «Evgeni Preskov» in Russland weiterleben oder sei als Kronzeuge gegen die Mafia untergetaucht? «Das ist natürlich alles Unsinn. Physisch gibt es ihn nicht mehr. Aber Elvis lebt in unseren Gedanken weiter.»
«Mit Elvis in Graceland»
Der Zürcher Alex Grob (79) ist einer der erfolgreichsten Musikmanager Europas, er arbeitete zehn Jahre mit Sängerin Nena (54) zusammen. Im BLICK erinnert er sich an seine Begegnung mit Elvis Presley: «Ich war 1957 Chef Verkauf Europa bei Elvis’ Plattenfirma RCA. Die Idee war, Elvis erstmals nach Europa zu holen. Er sollte in Fussballstadien auftreten. Meine Aufgabe war es, Elvis’ Manager die Millionenofferte zu überbringen. Also setzte ich mich in Kloten in ein Propellerflugzeug Richtung Los Angeles.
Völlig durchgeschüttelt machte ich mich auf den Weg zum Büro von Elvis. Dort liess mich sein Manager eine Stunde warten. Müde fragte er mich, was ich wolle, nur um meinen Vorschlag gleich abzuschmettern. Schliesslich erkannte er meine Enttäuschung und fragte mich: ‹Willst du den Boy sehen?› Darauf trafen wir uns am selben Abend um neun Uhr im Beverly Hills Hotel. Elvis war pünktlich und hatte noch einen Freund und drei junge Damen im Schlepptau – er hatte also auch an mich gedacht! Danach unterhielten wir uns über Sport. Als ich gestand, mich mit American Football nicht auszukennen, liess er uns hinter dem Hotel zu sechst einen Match spielen. Was haben wir gelacht! Wir merkten gleich, dass wir auf der gleichen Wellenlänge waren. Elvis und ich hatten denselben Jahrgang und ähnliche Interessen: Frauen und Feiern. So lud er mich am nächsten Tag in seinem Privatjet nach Memphis ein. Wir verbrachten zwei unvergessliche Tage auf Graceland, haben getanzt und gefestet, als gäbe es kein Morgen.
Zu einem Wiedersehen ist es danach nie gekommen. Ich werde Elvis für immer als wunderbaren Menschen in Erinnerung behalten.»