Edith Hunkeler hilft in Simbabwe
60 Velos für Afrika

Rollstuhlsportlerin Hunkeler besucht Kinder in Simbabwe und überrascht sie mit 60 Velos. Damit dürften tägliche Fussmärsche von über zwei Stunden in strömendem Regen oder glühender Hitze der Vergangenheit angehören.
Publiziert: 05.08.2015 um 15:26 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 20:52 Uhr
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«Nayasha schenkte mir sogar ihr Halskettchen, damit ich sie nicht vergesse.»
Foto: Sebastian Doerk
Von Flavia Schlittler

Diese Reise wird Edith Hunkeler (43) nie vergessen. Sechs Tage verbrachte sie in der südafrikanischen Savanne von Simbabwe, um benachteiligten Kindern zu helfen. «Schon als ich im Dorf ankam, wurde ich mit so viel Herzlichkeit empfangen, das hat mich tief berührt», sagt die Olympiagold-Gewinnerin. Im Gepäck hatte die Rollstuhlsportlerin etwas ganz Besonderes: 60 stark belastbare Velos, die extra für die schwierigen Verhältnisse auf sandigen, unebenen Strassen angefertigt wurden. «Jetzt müssen die Einwohner nicht mehr zwölf Kilometer zu Fuss in die Schule laufen», freut sich Hunkeler.

Beeindruckt von der Offenheit der Menschen

Was das bis anhin für die Kinder von sechs bis zwölf Jahren hiess, hat die Luzernerin in vielen Gesprächen erfahren. «Sie erzählten mir von einem Fussmarsch von mehr als zwei Stunden. Und dies bei strömendem Regen oder glühender Hitze.» Diesen Weg mussten die Kinder zweimal am Tag auf sich nehmen.

Beeindruckt hat die Botschafterin des Kinderhilfswerks World Vision auch, wie offen die Menschen in dem kleinen Dorf Mwange sind. «Ich lernte das zwölfjährige Mädchen Perfect kennen, die wirklich so heisst.» Sie wohnt in einer Lehmhütte mit lichtem Strohdach, ohne Elektrizität. «Perfect ist Waise, die mit ihrer Grossmutter und zwei ebenfalls verwaisten Cousinen lebt. Sie haben nichts und geben trotzdem alles», sagt Hunkeler beeindruckt. So wie Nayasha, die ihr goldfarbenes Halsketteli schenkte, «damit ich sie nicht vergesse».

«Mama, wir sind stolz auf dich»

Die Sportlerin weiss, wie wertvoll Mobilität für ein unabhängiges Leben ist. Umso mehr freut sie sich nun über die Velos, die sie mitbringen konnte. «Es ist fantastisch zu sehen, wie sie die Lebensqualität der Kinder verbessern.»

Bis ins Jahr 2017 will das Hilfswerk 70'000 Velos in Simbabwe verteilen. Die Dankbarkeit und Anerkennung vor Ort sind Edith Hunkeler «viel mehr wert als jedes Olympiagold». Auch Ehemann Mark Wolf (42) und Tochter Elin (5) sind tief berührt von so viel Engagement. Sie lassen Edith wissen: «Mama, wir sind stolz auf dich. Dass du dich dafür einsetzt, die Welt dieser Kinder zu verändern.» 

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