Dylan wird 75. Am Pfingstmontag singen die Schweizer Stars für ihr Idol
Für Bob gibt Polo alles

Der grosse Musiker und Songschreiber Bob Dylan wird 75. und das Schweizer Fernsehen hat zur Tribut-Sendung geladen. Auch Polo Hofer gab sich die Ehre.
Publiziert: 11.05.2016 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 07.10.2018 um 12:40 Uhr
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Toni Vescoli (r.) singt mit Hofer «Highway 61 Revisited».
Foto: Joseph Khakshouri
Cinzia Venafro (Text) und Joseph Khakshouri (Fotos)

Er habe die Rock-’n’-Roll-Energie gespürt, sagt Polo Hofer (71). «Sie gibt mir richtig Kraft.» Mit dieser Energie begeisterte er am Montagabend in der Zürcher Szene­beiz El Lokal das Publikum. Das Schweizer Fernsehen hatte zur Aufzeichnung für die Bob-Dylan-Tribut-Sendung geladen – der US-Rocker und Lyriker feiert am 24. Mai seinen 75. Geburtstag. «Für Bob zu spielen, ist Ehrensache!», sagt Polo Hofer. «Dylan ist seit 50 Jahren mein grösstes Idol! Damals habe ich in einem Chalet in Mürren erstmals seine Stimme und Texte gehört, und seither weiss ich: Dieser Mann ist der Shakespeare des Pop.»

Obwohl Polo Hofer letzte Woche notfallmässig ambulant ins Spital musste – er hatte einen Schwächeanfall erlitten – trat er am Montag auf. Der etwas abgemagerte Berner huldigte unter anderem gemeinsam mit Toni Vescoli (73), Stephan Eicher (55), Marc Sway (36) und Evelinn Trouble (25) seinem Idol. «Ich wollte unbedingt dabei sein, gerade auch, weil es so schön ist, mit den anderen Künstlern auf der Bühne zu stehen», so Polo.

Den magischen Moment aber zelebriert Hofer alleine, sitzend, mit Hut, geschlossenen Augen und melancholischem Timbre, interpretiert er Dylans Suizid-Song «Man in the Long Black Coat» auf Berndeutsch. Polo gibt alles – und sorgt mit seinem «Maa im schwarze Chleid» für Gänsehaut. Singt er vom Pfarrer, der die Totenmesse hält, zieht er symbolisch den Hut – selten hat man den «Alperose»-Star in den letzten Jahren derart innig und in sich versunken auf einer Bühne erlebt. «Er will es den Leuten nochmals zeigen», so ein Bekannter. «Das hat er geschafft.»

Auch abseits der Bühne ist Hofer noch lange nicht müde, wie er betont. Gerade zeichnet er an einem Bild, in dem er sich mit seinem «Eindruck der Schweiz als Heimat» befasst.
Er schreibt an seiner 1.-August-Rede. Und im Sommer vereint er in Bern Kunstwerke von malenden Sängern. «Neben meinen zeige ich unter vielen anderen auch solche von Udo Lindenberg», sagt er stolz. «Darauf freue ich mich riesig!»

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