Dritte Ausgabe des Edit-a-thon
Über 90 neue Frauen für Wikipedia

Nur gerade etwas mehr als 20 Prozent aller Biografien auf Wikipedia sind über Frauen. Um dies zu ändern, fand am Donnerstag im SRF-Studio in Zürich der dritte Edit-a-thon von SRF, Ringier und Wikipedia statt.
Publiziert: 07.11.2019 um 21:00 Uhr
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Aktualisiert: 08.01.2021 um 17:06 Uhr
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Initiantinnen des Edit-a-thon: Blick.ch-Chefredaktorin Katia Murmann und SRF-Moderatorin Patrizia Laeri.
Foto: STEFAN BOHRER
Patricia Broder

«Wir hoffen, den Rekord vom letzten Mal zu brechen. Haut in die Tasten!», feuert BLICK-Kolumnistin und SRF-Journalistin Patrizia Laeri (41) die mehr als 50 Frauen und Männer beim Edit-a-thon an. Am Donnerstag fand im SRF-Studio am Zürcher Leutschenbach die dritte Ausgabe des Editier-Marathons statt. Ziel dieses dreistündigen Events ist, die Anzahl Frauenbiografien auf Wikipedia zu steigern.

Im Online-Lexikon handeln nur gerade 20,3 Prozent der rund 50,4 Millionen Einträge von Frauen. Um diese Untervertretung aufzuheben, hat Laeri im November vor zwei Jahren zusammen mit Muriel Staub (32), Vorstandsmitglied von Wikimedia Schweiz, und Blick.ch-Chefredaktorin Katia Murmann (38) das Projekt Frauen für Wikipedia ins Leben gerufen. «Mit diesem Event haben wir die Möglichkeit, etwas zu bewirken und Lücken bei Wikipedia zu schliessen», erklärt Staub per Videobotschaft. «Also, macht euch an die Arbeit!»

Weibliche Vorbilder sollen online auffindbar sein

Prominente Teilnehmerin der Schreibveranstaltung ist zum ersten Mal SRF-Moderatorin Susanne Wille (45), die sich begeistert zeigte: «Es geht um die Sichtbarkeit der Frauen, um Vorbilder und dass diese auch online auffindbar sind», sagt sie. Ihr Kollege Arthur Honegger (40) hatte sich ebenfalls angemeldet, konnte dann allerdings nicht kommen, weil er für Wille im TV einsprang. Er versprach, am nächsten Edit-a-thon am 30. April bei Ringier dabei zu sein.

«Für mich ist das ein wunderschöner Abschluss des Wahlsonntags vom 20. Oktober. Das war ein historischer Tag. Es wurden in vielen Kantonen zum ersten Mal Frauen ins Parlament gewählt, und viele von ihnen sind auf Wikipedia noch gar nicht vertreten», sagt Susanne Wille. «Das wollen wir heute ändern.»

Über 90 Prozent der Wikipedia-Autoren sind männlich

Auch Wikipedia selbst hat ein Interesse daran, dass sich die Verteilung der Geschlechter auf ihrer Seite anpasst, wie Ulrich Lantermann (55), Community-Beauftragter von Wikimedia Schweiz, sagt: «Da über 90 Prozent der Autoren männlich sind, sind Frauen unterpräsentiert. Wir unterstützen deshalb solche Events sehr, die Frauen dafür begeistern, als Autorinnen für uns tätig zu sein, um dieses Ungleichgewicht bald aufheben zu können.»

Nach dem dritten Edit-a-thon finden sich über 90 neue Frauenbiografien im Online-Lexikon, was Rekord bedeutet! Darunter auch bekannte Schweizerinnen wie die Komikerin Patti Basler (43) oder Seco-Chefin Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch (58).

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