Drama um Krokus
Schlagzeuger tot!

Die Krokus-Rocker sind in grosser Trauer. Ihr früherer Schlagzeuger Daniel Crivelli ist überraschend gestorben.
Publiziert: 23.04.2013 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 05.10.2018 um 06:13 Uhr
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Jung, wild und erfolgreich: Chris von Rohr, Fernando von Arb, Marc Storce, Daniel Crivelli und Mark Kohler (v. l.) 1988 in London.
Foto: Sabine Wunderlin
Von Dominik Hug

Er war einer ihrer engeren Freunde und treuer Wegbegleiter. «Ich kann es nicht glauben, dass er nicht mehr hier ist», sagt Krokus-Sänger Marc Storace (61) mit schwerer Stimme.

Bassist Chris von Rohr (61) ergänzt ganz aufgewühlt: «Sein Tod ist ein Riesenverlust für mich und zeigt einmal mehr, wie launisch und ungerecht das Leben sein kann.»

Am vergangenen Mittwoch ist Daniel Crivelli († 53) unter einer Brücke in Trimbach SO bei Olten tot aufgefunden worden. Crivelli war ab 1987 Schlagzeuger der Solothurner Erfolgsrocker, hat mit ihnen das Album «Heart Attack» eingespielt.

Auftritt vor 50'000 und mit Iron Maiden

Er begleitete Krokus auch auf ihrer allerletzten USA-Tournee 1988, als sie zusammen mit Iron Maiden vor rund 50'000 Fans im legendären Dome in New Orleans auftraten.

Nach ihrer Rückkehr aus Amerika begannen dann aber die Probleme. Krokus brachen zeitweilig auseinander, Crivelli konzentrierte sich fortan auf seine Solokarriere.

«Trotzdem sind wir in all den Jahren Freunde geblieben», sagt Chris von Rohr. «Mir gefiel seine unverbogene, fadengerade und trotzdem sehr sensible Art.»

Vor der Fertigstellung der aktuellen Hit-CD «Dirty Dynamite» spielte von Rohr seinem früheren Schlagzeuger die neuen Songs vor. «Seine Meinung war mir immer wichtig, weil

sie kritisch, präzise und nicht schönfärberisch war», erinnert er sich. Zehn Tage vor Crivellis Tod hatte von Rohr noch Kontakt zu ihm. «Er brachte mir die Biographie von Led Zeppelin vorbei und eine Pink-Panther-DVD, er war ein grosser Fan von Schauspieler Peter Sellers.» Es war von Rohrs letzte Begegnung mit seinem Ex-Schlagzeuger.

Kein Fremdverschulden

Daniel Crivelli sei in den letzten Jahren psychisch etwas angeschlagen gewesen, heisst es aus seinem Umfeld. Weshalb  er sich am letzten Mittwoch auf der Aare-Brücke in Trimbach aufgehalten hat, weiss niemand. «Er ist wohl gestolpert und dann heruntergefallen», mutmasst Marc Storace.

Die Polizei schliesst ein Fremdverschulden an Crivellis Tod aus. Nachdenklich sagt der Krokus-Sänger: «Es ist sehr traurig, aber so ist leider das Leben. Wir sind in einem Alter, in dem man immer mehr Freunde und Gleichgesinnte verliert.»

Crivelli hinterlässt weder Frau noch Kinder. «Wir werden ihn noch lange in guter Erinnerung behalten», sagt Chris von Rohr.

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