Sie war kompetent, engagiert und elegant: Dominique Rub bestach mit ihrem Arbeitseifer sowohl als «Tagesschau»-Sprecherin wie später auch als Pressechefin des Eidgenössischen Departements des Innern (EDI). Am 15. August hat sie nach langer Krankheit für immer die Augen geschlossen.
Dominique Rub lebte bis zu ihrem achten Lebensjahr in Ägypten, ihr griechischer Vater war dort für eine Schweizer Firma tätig. 1985 kam sie zur «Tagesschau». «Dominique war hochintelligent und sehr initiativ. Ich lernte damals Griechisch – wir hatten viele gute Unterhaltungen über ihr Heimatland», erinnert sich der damalige «Tagesschau»-Chef Erich Gysling (77). Auch nach ihrem Weggang vom TV im Jahr 1993 blieben sie freundschaftlich verbunden. Im letzten Dezember feierte Gysling mit Rub noch ihren 60. Geburtstag. Zu ihrem Ex-Mann, Regisseur Rolf Lyssy (77, «Die Schweizermacher»), hatte Rub ebenfalls bis zum Schluss engen Kontakt. 2001 erschien seine Autobiografie als erstes Buch in ihrem damals frisch gegründeten Verlag «Rüffer & Rub». Ein Jahr danach drehten sie gemeinsam den Dokumentarfilm «Schreiben gegen den Tod» über die Todesstrafe. «Wir haben uns zwar getrennt, doch die tiefe Freundschaft erhalten können», sagte sie damals.
In ihren letzten Jahren hatte sich Rub einen Lebenstraum erfüllt. Mit ihrem letzten Ehemann, dem emeritierten Zürcher Professor Georg Kohler (68), baute sie sich ein idyllisches Haus auf einer kleinen griechischen Insel. Wann immer die Gesundheit es zuliess, verbrachte das Ehepaar wundervolle Tage in seinem zweiten Domizil. «In der Heimat der Philosophen fühlen wir uns genauso wohl wie in der Schweiz», schwärmte die Grande Dame der «Tagesschau» einst.
Gestern Mittwoch nun nahmen die Familie und engste Freunde in Zürich Abschied von Dominique Rub. Unter den Trauernden war auch SRG-Generaldirektor Roger de Weck (59). Er würdigt seine Wegbegleiterin: «Als Journalistin, der SRF viel zu verdanken hat, verband sie das Generöse und das Genaue. Als Kosmopolitin – perfekt Deutsch, Französisch, Italienisch, Englisch und Griechisch sprechend – dachte sie in grossen Zügen und dabei stets pragmatisch», so de Weck zu BLICK. «Was sie auch machte, sie tat es mit Herz. Die Zuschauerinnen und Zuschauer spürten es.»