«Früher dachte ich, mit 30 sei man mega alt»
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Rinderknecht feiert Geburtstag:«Früher dachte ich, mit 30 sei man mega alt»

Dominique Rinderknecht über ihre Liebe zu Tamy
«Ob Frau oder Mann, da lege ich mich nicht fest»

Sie war die erste Miss Schweiz mit Kurzhaarfrisur und überraschte mit ihrer Beziehung zu einer Frau: Dominique Rinderknecht hat sich seit der Wahl zur Miss Schweiz vor sechs Jahren verändert, heute feiert sie ihren 30. Geburtstag – ganz in Gold.
Publiziert: 13.07.2019 um 23:44 Uhr
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Aktualisiert: 24.01.2024 um 00:07 Uhr
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Sie mag den etwas anderen Glamour: Dominique Rinderknecht.
Foto: Blick
Katja Richard

Von der Miss Schweiz zur Lesben-Ikone: Dominique Rinderknecht hat sich seit ihrer Wahl zur schönsten Schweizerin 2013 stark verändert. Das hat nicht nur damit zu tun, dass sie heute nicht mehr mit einem Mann, sondern einer Frau liiert ist – mit Model Tamy Glauser (34). Anlässlich ihres heutigen 30. Geburtstags erzählt sie SonntagsBlick, was sonst noch alles anders ist. 

Wie oft trifft man Sie ohne Freundin an? 
Dominique Rinderknecht: Mich gibts auch allein, Tamy hat eine Wohnung in Paris, ich eine in Zürich. Wir hocken nicht dauernd aufeinander, sehen uns aber häufig. Ich verbringe trotzdem auch gerne Zeit für mich allein. Ich finde es spannend herauszufinden, was passiert, wenn man einfach mal nichts tut und nur für sich ist. Darum trage ich mir manchmal einfach eine Viertelstunde im Kalender ein: Zeit für mich!

Sie werden am Sonntag 30, ist das ein Vorsatz? 
In gewisser Weise schon. Obwohl ich heute nicht mehr so viel plane. Das Alter hat auch noch keine grosse Bedeutung für mich. Lustigerweise aber löst diese runde Zahl trotzdem etwas in mir aus. Es ist wie ein Schritt in ein neues Kapitel.

Wie feiern Sie? 
Mit meinen Liebsten in einer Berghütte über dem Thunersee, für mich einer der schönsten Plätze auf der Welt. Das Motto unserer Party: die Golden Twenties. Von denen verabschiede ich mich ja jetzt und wir sind genau 30 Gäste. Ich mag Partys mit Dresscode und Glamour, weil sich alle Mühe geben mit dem Kostüm. 

In Ihrem Missen-Jahr lebten Sie noch an der Zürcher Goldküste, heute im szenigen Kreis 4. Was ist passiert?
Man entwickelt sich ständig weiter. Ich denke, so vor einem Jahr spätestens habe ich angefangen, mir diese grossen Fragen zu stellen: Wer bin ich? Wo will ich hin? Heute höre ich vor allem auf meine innere Stimme, lebe bewusster und fokussiere mich nur noch auf die Dinge, die ich wirklich gerne mache. Früher war ich angepasster, habe mich mehr an den Erwartungen von aussen orientiert.

Hat das auch mit der Beziehung mit Tamy zu tun?
Bestimmt. Menschen treten ja nicht einfach so in unser Leben. Ich glaube, dass ich unbewusst jemanden wie Tamy ausgesucht habe. Sie kitzelt Dinge aus mir heraus, die vorher weniger an die Oberfläche gekommen sind. Meine Sensibilität hat mehr Raum bekommen, auch meine Wahrnehmung, ich sehe heute weiter über den Tellerrand hinaus. Tamy unterstützt mich in meinem Ich-Sein, dafür bin ich ihr enorm dankbar. 

Sie waren mit einem Mann zusammen, heute mit einer Frau. Wie kommt so ein Wandel?
Nicht von einem Tag auf den anderen. Tamy war nicht meine erste Frau, aber es ist meine erste Beziehung mit einer. Ich glaube nicht, dass man einfach so seine sexuelle Orientierung wechseln kann. Das Bewusstsein dafür muss sich ja auch entwickeln können. Bei mir war das so, ich habe mich einfach auch für Frauen interessiert und probierte es einfach mal aus.

Spürten Sie sich schon als Teenager von Frauen angezogen?
Ich glaube, in dem Alter küsst so manches Mädchen auch mal ein Mädchen. Aber ich habe nicht gross darüber nachgedacht. Damals war es ja gesellschaftlich noch viel mehr tabu und es gab auch keine entsprechenden Vorbilder. Die Idee, dass man sich sowohl von Männern wie auch Frauen angezogen fühlen kann, auf die bin ich als Teenager gar nicht gekommen.

Können Sie sich vorstellen, wieder mal mit einem Mann zusammenzukommen?
Momentan bin ich megaglücklich mit Tamy, darum überlege ich mir das gar nicht. Aber ich behaupte nicht, dass ich nur auf Frauen stehe. Mich interessiert primär der Mensch, so wie mich eben Tamy total fasziniert und zutiefst berührt. Ob Mann oder Frau, da will und kann ich mich nicht festlegen, mich interessieren beide Geschlechter.

Sie setzten sich nicht nur für die Homo-Ehe ein, sondern auch für eine vegane Ernährung.
Ja, weil ich Tiere gernhabe, aber nicht zum Essen. Inzwischen ist es für mich ganz normal geworden, mich vegan zu ernähren. Klar, an Anlässen ist das manchmal schwierig, aber in diesen Fällen esse ich meist vorher etwas oder melde es an. 

Ausnahmslos?
Eigentlich ja, denn ich will die Massentierhaltung nicht unterstützen. Während unserer letzten Ferien auf Bali hatten wir aber Hühner im Garten, deren Eier habe ich manchmal gegessen. Und ich hatte im letzten Jahr auch einmal ein Stück Fleisch von einer Kuh auf einem Bauernhof. Weil ich gesehen habe, wie gut es den Tieren dort geht. Aber ich bin nach wie vor überzeugt davon, dass Milchprodukte für den erwachsenen Menschen ungesund sind.

Was steht denn an Ihrer Party auf dem Menü? 
Sicher keine Würste, dafür vegane Burger direkt aus dem Restaurant, die sind so gut! Da drehen sogar Fleischliebhaber durch (lacht).

Miss Schweiz 2013

Die Schönheit wurde ihr in die Wiege gelegt, bereits Mutter und Grossmutter von Dominique Rinderknecht waren Models. Die Zürcherin jobbte schon als 15-Jährige im Architekturbüro ihres Vaters und hat einen Bachelor in Publizistik. Dominique wurde 2013 zur Miss Schweiz gewählt, es war das erste Mal, dass die Wahl nicht auf SRF übertragen wurde. Im Herbst 2016 überraschte sie mit ihrem Liebes-Outing – seither gelten sie und Model Tamy Glauser als berühmtestes Frauenpaar der Schweiz. 

Die Schönheit wurde ihr in die Wiege gelegt, bereits Mutter und Grossmutter von Dominique Rinderknecht waren Models. Die Zürcherin jobbte schon als 15-Jährige im Architekturbüro ihres Vaters und hat einen Bachelor in Publizistik. Dominique wurde 2013 zur Miss Schweiz gewählt, es war das erste Mal, dass die Wahl nicht auf SRF übertragen wurde. Im Herbst 2016 überraschte sie mit ihrem Liebes-Outing – seither gelten sie und Model Tamy Glauser als berühmtestes Frauenpaar der Schweiz. 

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