Bruno Ganz ist tot
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Er starb 77-jährig:Bruno Ganz ist tot

Die Welt verneigt sich vor Bruno Ganz († 77)
Ein Engel ist nach Hause gegangen

Am vergangenen Samstag ist der grosse Schweizer Schauspieler Bruno Ganz in Zürich gestorben. 2018 wurde bei ihm Darmkrebs diagnostiziert, worauf er beruflich kürzertrat. Als sein letzter Film geht «Der Trafikant», in dem er Sigmund Freud spielte, in die Geschichte ein.
Publiziert: 18.02.2019 um 00:29 Uhr
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Aktualisiert: 23.10.2020 um 22:10 Uhr
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Bruno Ganz (M.) als Alpöhi in «Heidi» von 2015 mit Anuk Steffen als Heidi und Quirin Agrippi als Geissenpeter.
Foto: The Walt Disney Company Switzerland (ZVG)
Jean-Claude Galli

Rund um den Globus ziehen Regisseure und Schauspieler den Hut vor Bruno Ganz (†77), der am Samstag in Zürich an den Folgen seiner Darmkrebserkrankung gestorben ist. Die erste Betroffenheit ist nun der Ehrfurcht und Anerkennung für den Jahrhundertkünstler gewichen, weltweit und in der Schweiz. «Bruno Ganz war einer der ganz Grossen. Aus der Schweiz hat er die Bühnen und Leinwände der Welt erobert. Einen seiner eindrücklichsten Erfolge hatte er bei uns in der Bernd-Eichinger-Produktion ‹Der Untergang›. Wir werden ihn sehr vermissen», sagt der Basler Filmunternehmer Bernhard Burgener (61) gegenüber BLICK.

«Der Himmel über Berlin» machte Ganz in Übersee bekannt

Auch international überschlagen sich Medien und Einzelpersonen mit Lobeshymnen. «Ein Engel ist wieder aufgestiegen», schreibt beispielsweise das Hollywood-Branchenblatt «Variety» in Anspielung auf Ganz' Paraderolle in «Der Himmel über Berlin», in dem er den Engel Damiel spielte. Der Film von 1987 machte den Schweizer in Übersee bekannt und zog Angebote aus den USA nach sich. Auch die für die Oscars zuständige Academy of Motion Picture Arts and Sciences unter der Leitung von John Bailey (76) hat jetzt eine Kondolenznote geschickt. Bailey bezeichnet Ganz als einen «Charakterdarsteller erster Güte» und als einen «höchst eindrücklichen Menschen».

Kate Winslet (43), mit der Ganz 2009 in «Der Vorleser» zu sehen war, beschrieb ihn als «Vorbild für uns alle» und sagte, dass sie «viel von ihm habe lernen können». Am Rande eines Gala-Abends drückte sie nun ihre tiefe Ergriffenheit aus. Bei der Bambi-Verleihung war sie 2009 vor Ganz in die Knie gegangen, der damals die Laudatio auf sie hielt.

Erstes Schnuppern in der Welt der Giganten

«Der Himmel über Berlin» von Wim Wenders (73) war Türöffner für die ganz grossen Anfragen. Der deutsche Starregisseur war es auch, der ihm zehn Jahre zuvor 1977 in «Der amerikanische Freund» nach einem Ripley-Krimi von Patricia Highsmith (1921–1995) den eigentlichen Kino-Anschub verpasst hatte. Ganz' damaliger Filmpartner Dennis Hopper (1936–2010) vermittelte ihn an Franklin J. Schaffner (1920–1989), der ihn ein Jahr später in «The Boys from Brazil» neben Gregory Peck (1916–2003), Laurence Olivier (1907–1989) und James Mason (1909–1984) besetzte – ein erstes Schnuppern in der Welt der Giganten.

Begonnen hatte Ganz beschaulich, 1960 in der Kriminalkomödie «Der Herr mit der schwarzen Melone» von Karl Suter. Die erste nennenswerte Rolle spielte er zwei Jahre später noch als Schauspielschüler in Kurt Frühs «Es Dach überem Chopf». Danach konzentrierte er sich 15 Jahre lang auf das Theater, bevor ihn Wenders endgültig fürs Kino gewann.

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