Ausverkaufte Hallen und Auftritte an den grossen Festivals: Die Berner Rapper Lo & Leduc zählen aktuell zu den erfolgreichsten Schweizer Live-Acts. Mit ihren raffinierten Wortspielereien begeistern Lorenz Häberli (30) und Luc Oggier (28) breite Schichten und intellektuelle Feingeister.
Trotzdem hat das Duo nicht abgehoben und gibt sich nachdenklich. «Der grösste Kritiker ist man wohl zuerst immer selber. Bei uns sitzt der zweitgrösste dann immer gleich nebenan», sagt Häberli. «Gerade weil wir beide durch unser Schaffen immer wieder aufs Neue gefordert sind, aufrichtig kritisch zu sein, macht uns unsere Freundschaft umso stärker», so Oggier.
Gute Lieder sind in jedem Dialekt möglich
Obwohl das Berndeutsche einen wichtigen Teil ihrer DNA ausmacht, können sie mit «Kantönligeist» nichts anfangen. «Wenn man in Bern aufwächst, geht man durch eine Schule von grossartigen Mundart-Künstlern. Diese Prägung ist sicherlich inspirierend.» Grundsätzlich seien in jedem Dialekt gute Lieder möglich, sagen Lo & Leduc. Und geben als Beispiel den St. Galler Sänger Manuel Stahlberger (43) an. «Jeder Ort, den man als Heimat auffasst, ist heimelig, aber auch unheimlich: Wir schätzen Bern und hängen wortwörtlich an der Stadt – wir kommen wohl nie los.»
Ein weiterer Höhepunkt ihres Konzertsommers folgt heute Abend in Spiez BE. Lo & Leduc sind Headliner beim erstmals stattfindenden Seaside Festival und haben mit der MS Jolimont den Thunersee schon erkundet. Das zweitägige Festival wird von Sacha Altermatt (39) und Philippe Cornu (58) organisiert. Der Freitag spricht ganze Familien an, der Samstag ist der Classic-Rock-Day mit Bands wie Status Quo oder Krokus.
«Eingebettet in diese einmalige Landschaft, diesen Kraftort Spiez mit Niesen, Schloss, Rebberg, Bucht und See», schwärmt Cornu. Für heute gibt es noch Tickets, der Samstag ist ausverkauft.