Sie sorgen seit Jahrzehnten für Spass im Land: Adrian (54) und Cathrine Steiner (49) feiern am kommenden Wochenende in Zürich das 20-Jahr-Jubiläum von «Das Zelt», dem erfolgreichsten Unterhaltungsbetrieb der Schweiz.
Gleichzeitig begiesst das Paar auch das Zehnjährige ihrer Ehe. «Es ist ein sehr aufregendes Jahr für uns», sagt Adrian Steiner. «Wir werden aus dem Feiern wohl kaum mehr herauskommen.»
Mit Trauffer, Bligg und Heimweh
Von Basel bis Lugano Ti, von St. Gallen bis Genf: Steiners sind mit ihrem Wanderzirkus ständig unterwegs. Während jährlich 200 Vorstellungen treten bei ihnen Comedy-Grössen wie Divertimento oder Claudio Zuccolini (51) auf, aber auch Musikstars wie Trauffer (42), Bligg (45) und Heimweh.
«Cathrine ist extrovertierter als ich», erklärt Steiner. «Sie liebt es, auf der Bühne zu stehen und Musik zu machen. Ich ziehe lieber im Hintergrund die Fäden.» Dabei zog es Steiner selbst einst ebenfalls ins Rampenlicht. Als Teenager gründete er mit seinen Brüdern in Basel den Circus Bruederholz. Später trat er als Fahrradartist bei Galas auf, tourte 1991 auch mit dem Circus Knie und tingelte danach sieben Jahre durch die Welt. «Doch irgendwann erkannte ich, dass ich zu bürgerlich bin für dieses Künstlerdasein.»
Also sattelte Steiner um und begann ein Jusstudium. Kaum hatte er sich 2002 als Anwalt selbständig gemacht, lernte er Hochseilartist David Dimitri (50), den Sohn des legendären Clowns Dimitri (1935–2016), kennen. An der Expo in Biel BE riefen sie im gleichen Jahr «Das Zelt» ins Leben. «Fürs bürgerliche Leben als Anwalt war ich offenbar gleichwohl nicht geschaffen», erklärt Steiner. «Dafür war und bin ich dann wohl doch zu sehr Künstler.»
Den Menschen Freude bereiten
Dimitri stieg ein Jahr später aus, dafür stiess Cathrine als Eventmanagerin zum Team ihres späteren Ehemanns. Heute leiten sie «Das Zelt» mit den 100 Mitarbeitenden gemeinsam. «Es gab auch turbulente Zeiten, als uns fast der Schnauf ausging», so Adrian Steiner. «Aber irgendwie haben wir uns immer durchgehangelt.»
Er könne sich nicht vorstellen, ein spannenderes Leben zu führen, sagt der «Zelt»-Direktor. «Wir bereiten den Menschen mit unserer Arbeit viel Freude. Was gibt es Schöneres als das?»
Ihm selbst bereitet derzeit vor allem das Programm «Young Artists» viel Freude, in dem Newcomer vorgestellt werden. «Wir haben so viele wunderbare Talente in der Schweiz. Die müssen entdeckt und gefördert werden», sagt Steiner. Genauso wie er selber einst als Fahrradakrobat entdeckt worden sei. «Damit Zirkus den Menschen in diesem Land auch noch in 20 Jahren viel Vergnügen bereiten kann.»