Die Abrechnung von Star-Regisseur Max Sieber (74)
Neidhammelstadl!

Da müssen sich einige Stars warm anziehen: Max Sieber (74), der erfolgreichste TV-Unterhaltungsmacher der Schweiz, hat ein witzig-bissiges Buch über 40 Jahre beim Fernsehen geschrieben.
Publiziert: 11.02.2018 um 00:30 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 16:49 Uhr
Peter Padrutt

Schon der Titel verspricht Spannnung: Mit «Hits, Flops und die schönsten Kräche» liefert Erfolgsregisseur Max Sieber (74) ein humorvolles Buch über seine vierzigjährige Karriere beim Fernsehen (103 Folgen «Benissimo», 75 Mal «Verstehen Sie Spass?», 130 weitere Shows).

Apropos «Kräche»: Er habe immer sofort reingehauen, wenn sich Knatsch andeutete, das habe Klarheit geschaffen, meint Sieber. Und so kriegen einige Stars auch jetzt ihr Fett weg – mit einem Augenzwinkern: «Ich möchte mich bei einigen entschuldigen, die sich in meinem Buch lieber nicht wiederfinden würden.»

Wenig Freude könnte etwa Ursula Schaeppi haben, die vor allem durch «Teleboy» zum «Goof der Nation» wurde. In dieser Rolle sei sie «hervorragend» gewesen. Aber: «Leider war sie auch eine ziemlich schwierige Person. Einige Male haben die Türen geknallt.» Ihr Verhalten habe sie einen grossen Teil der Karriere gekostet, so Sieber.

Sofa-Tausch mit Carrell

Rührend zu lesen: die Reibereien zwischen Sepp Trütsch, Karl Moik und Carolin Reiber bei «Grand Prix der Volksmusik». «Das Prinzip war einfach: Nach aussen freundlich und liebenswürdig, aber beim geringsten Problem immer sofort die Ellbogen ausfahren», schreibt der Regisseur. «Sie waren sich gegenseitig sogar die Grippe neidisch.» Laufend habe es wechselnde Fronten gegeben – «einmal die zwei gegen den, einmal beide gegen sie».

Vor der Kamera herrschte Eintracht, hinter den Kulissen Zank: Sepp Trütsch, Carolin Reiber, Karl Moik (v. l.).
Foto: SRF


Überhaupt diese Eitelkeiten: Bei seiner Regiearbeit für «Stars in der Manege» traf er «Zirkusdirektor» Rudi Carrell zum Vorgespräch. «Ich setzte mich ihm gegenüber auf einen Sessel. Seine erste Frage war, ob wir die Plätze tauschen könnten, er möchte nicht auf dem etwas tieferen Sofa sitzen. Kein Problem, wir tauschten die Plätze. Zweites Thema: ob wir uns beim Vornamen nennen könnten, aber beim Sie bleiben. Er habe noch nie mit einem Regisseur Streit bekommen, mit dem er per Sie sei.»

Gagen-Geschacher

Besonders eitel erlebte er Stargeiger André Rieu. «Zuerst wurde sein eigener, riesiger Schminkkoffer angeliefert, vor dem er dann auch die ganze Zeit hockte, später kam er noch absichtlich während der Generalprobe zu spät auf die Bühne.» Ein paar Seitenhiebe kriegt auch Vico Torrianis Ehefrau Evelyne ab, «der Schrecken aller Produktionsleiter bei den Gagenverhandlungen.»

Sie sei wirklich ein ganz harter Brocken gewesen, habe nur um möglichst viel Geld gekämpft. Ihr Motto: «Die Hälfte der Gage brauchen wir zum Leben, die andere Hälfte geht aufs Sparkonto.»

Max Sieber hatte sie alle: Popstar Pink sprach nur mit ausgewählten Personen, weil sie sich Namen nicht merken konnte, Robbie Williams verlangte in der Garderobe einen Warenkorb – von der Sushi-Platte bis zur Ricola-Schachtel. Dieter Bohlen kam mit Stinklaune, weil er wieder einmal Stress mit seinem Duettpartner hatte. «Wir haben Herrn Bohlen genauso vergessen wie er uns», so Sieber.

Lämpe mit «Schälli»

Spannend zu lesen auch der «MusicStar»-Krach mit Peter Schellenberg. Sieber, damals Unterhaltungschef: «Zum Vorstellen des Konzepts kam ich gar nicht, ich flog schon vorher aus dem Büro.» «Schälli», der Casting-Shows hasste, gab schliesslich nach: «Okay, mach, was du willst, aber komm bei mir nicht heulen, wenn es Ärger gibt, ich lasse dich einfach im Regen stehen.» Als die Sendung ein Erfolg wurde, gabs ein grosses Lob des TV-Direktors.

Der «Teleboy» mit der versteckten Kamera war beim Publikum beliebt. Das Finale der letzten «Teleboy»-Sendung (1982).
Foto: SRF

«Ich hatte das Privileg, die spannendste Fernsehzeit zu erleben. Ich habe viel gegeben, aber genauso viel zurückbekommen», resümiert der Mann, der unter anderem zwölf Jahre «Stars in der Manege» und viele Folgen «Zum blauen Bock» inszenierte.

Ausführlich lobt er Kurt Felix. «Er war einer der letzten Fernsehmacher, die vom Drehbuch bis zur Moderation alles akribisch planten. Für mich war er ein Wegbegleiter über die ganze TV-Zeit.» Bei Beni Thurnheer klingt es nicht weniger schön: «Ich kann mich an keinen einzigen Krach mit ihm erinnern – nicht einmal an einen schönsten.»

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