Am Sonntagabend war Patrick Karpiczenko zum letzen Mal bei «Deville» zu sehen. Von 2016 bis 2020 stand «Karpi», wie er auch genannt wird, als Sidekick von Dominic Deville (45) für die SRF-Late-Night-Show vor der Kamera. Zudem führte er Regie und war als Headwriter für die Gags zuständig. In der Sendung begründete er seinen Abgang bloss mit den Worten: «Es ist Zeit.» In einem Facebook-Kommentar antwortet er auf die Frage nach dem Warum noch vor der Show: «Wie bei allen langweiligen Problemen gehts auch bei dem hier um Geld.»
Im Interview mit dem Branchenportal «Persoenlich.com» geht er ins Detail. «Das SRF hat uns so lange das Budget gekürzt, bis die Arbeit keinen Spass mehr gemacht hat», erklärt er. «Die letzte Sparrunde hat unserer Sendung so fest ins Fleisch geschnitten, dass ich in meiner Funktion als Regisseur und Headwriter keinen Weg gesehen habe, weiterhin eine gute Sendung zu machen und gleichzeitig faire Löhne zu ermöglichen.»
Über Summe der Budgetkürzung will Karpi nicht sprechen
Die Gründe seines Abganges in der Show habe er nicht behandelt, weil sie nicht lustig seien. «Ausserdem fand ich Dominics Schlussworte recht rührend und viel unterhaltsamer, als eine dröge Diskussion über die Sparmassnahmen beim SRF», so Karpi. Um wie viel das Budget gekürzt wurde, sagt der Regisseur nicht. «Diese Auskunft kann ich nicht geben, das liegt bei SRF.» Da sie eine externe Produktion seien und als Freischaffende viel weniger Sicherheiten hätten, könne man die Zahlen aber nicht mit internen SRF-Produktionen vergleichen.
Auch SRF schweigt zu Kürzungen
Das SRF wollte sich auf Nachfrage von BLICK nicht weiter äussern. «Die Vertragsinhalte sind vertraulich und wurden im Falle von «Deville» mit der zuständigen Produktionsfirma, der Filmgerberei GmbH, ausgehandelt», erklärt die zuständige Pressesprecherin. Sie versichert jedoch: «Wir setzen aber auf jeden Fall weiterhin auf ‹Deville›. Im September folgt die zehnte Staffel der Late-Night-Show.»